Osnabrück. Premiere in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück: Zum ersten Mal unter seinem neuen Vorsitzenden Carl-Ludwig Thiele tagte heute der Anlageausschuss des DBU-Kuratoriums in der Geschäftsstelle der größten Umweltstiftung der Welt. Der Ausschuss legt die Richtlinien fest, nach denen die Stiftung ihr Kapital anlegt. Der Osnabrücker Thiele, Vorstand der Deutschen Bundesbank, war im August von der Bundesregierung in das Kuratorium, also den Vorstand der Stiftung, berufen worden, dem er bereits vom Mai 1998 bis Mai 2003 angehört hatte.
Thiele: Reale Wert des Stiftungsvermögens nahezu erhalten
Die DBU, die am 1. März 1991 ihre Arbeit in Osnabrück aufnahm, verfügte damals über ein Kapital von umgerechnet 1,28 Milliarden Euro. Seitdem hat die Stiftung mit rund 1,34 Milliarden Euro - mehr als das Stiftungskapital - rund 7.700 innovative und umweltentlastende Modellprojekte in Umwelttechnik, -forschung, -kommunikation, Natur- und Kulturgüterschutz gefördert und zugleich das Stiftungskapital um rund 500 Millionen Euro erhöht, das aktuell bei 1,84 Milliarden Euro liegt. Thiele: „Es spricht für die Qualität des Managements der Stiftung, dass trotz dieses immensen Fördervolumens in diesen zwei Jahrzehnten der reale Wert des Stiftungsvermögens nahezu erhalten und die Inflationsverluste durch kluge Finanzpolitik ausgeglichen werden konnten. Ein Musterbeispiel auch für nachhaltig wirtschaftliches Handeln.“
DBU als Schrittmacher für nachhaltige Geldanlagen in Deutschland
Dass die Kapitalanlagen der DBU dann auch noch nach ökologischen, ethischen und sozialen Kriterien ausgewählt würden, sei besonders beachtlich. Mehr noch: Die Stiftung mache sich geradezu zum „Schrittmacher für nachhaltige Geldanlagen in Deutschland“. Mit einer Studie, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Kooperation mit der Universität Stuttgart für die DBU durchgeführt habe, beweise die DBU, dass Konflikte zwischen den inhaltlichen Aufgaben einer Stiftung und den für die Vermögensanlage ausgewählten Unternehmen vermieden werden könnten und setze damit Impulse in der Stiftungslandschaft in Deutschland. Thiele: „Man kann also wirtschaftlich erfolgreich operieren, ohne die Ethik aus den Augen verlieren zu müssen.“