Berlin. Die hessische Gemeinde Wettenberg ist die Königin der deutschen Klimaschutz-Kommunen. Im ersten Wettbewerb der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter 58 Städten und Gemeinden bis maximal 20.000 Einwohner überzeugte Wettenberg mit seinen Klimaschutzbemühungen und sicherte sich den Titel des Bundessiegers der Klimaschutzkommunen 2009. Die DUH prämierte nach Wettenberg fünf weitere Klimaschutzkommunen. Darüber hinaus wurden zehn außergewöhnliche Klimaschutzprojekte aus anderen Städten und Gemeinden ausgezeichnet. In Berlin übergab heute der Klimaforscher und Schirmherr des Wettbewerbs, Prof. Dr. Mojib Latif, im Beisein von Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Urkunden. Der DUH-Wettbewerb wurde von der DBU mit insgesamt rund 400.000 Euro in der Vorbereitung und Umsetzung unterstützt.
Latif: "Ohne das Engagement der Menschen vor Ort geht es nicht"
Im Rahmen der Feierstunde stellte Latif die kommunalen Bemühungen um eine Trendwende bei der Treibhausgas-Belastung in einen größeren Zusammenhang: „Wenn wir den Klimawandel und seine Folgen auf ein für die Menschheit erträgliches Maß eingrenzen wollen, dann brauchen wir entschiedene Anstrengungen auf allen Ebenen. Ohne das Engagement der Menschen vor Ort geht es nicht.“ Die Klimaschutzinitiative CO2NTRA der Saint-Gobain Isover G+H AG war ein weiterer Partner des Projektes.
58 Kommunen bewarben sich um Ehrentitel
Unter den 58 Kommunen, die sich um den Ehrentitel „Bundessieger – Klimaschutzkommune 2009“ bewarben, präsentierte sich Wettenberg als die Gemeinde mit dem umfassendsten Ansatz im kommunalen Klimaschutz. Und das zum zweiten Mal: Bereits 2006 war das Städtchen Sieger unter den mittelgroßen Kommunen, als es noch keine eigene Wettbewerbsklasse gab. Den DUH-Titel „Naturschutzkommune“ heimste Wettenberg 2007 ein. Als diesjähriger Gesamtsieger verwies die Siegerkommune in der Teilnehmerklasse von 5.000 bis 20.000 Einwohner die Stadt Bad Säckingen aus Baden-Württemberg und die schleswig-holsteinische Gemeinde Ratekau auf die Plätze.
Brickwedde: "Klimaschutz auch im Kleinen erfolgreich"
Das Bundesland Bayern dominierte den Wettbewerb in der Teilnehmerklasse bis 5.000 Einwohner. Hier siegte die 1500-Seelen-Gemeinde Ascha vor Wildpoldsried im Allgäu und der fränkischen Kleinstadt Merkendorf. „Die Ergebnisse des diesjährigen Wettbewerbs zeigen, dass Klimaschutz auch im Kleinen erfolgreich sein kann. Gerade in den Dörfern gewinnt das Engagement für das große Ganze unübersehbar an Bedeutung“, sagte Brickwedde.
Zehn Klimaschutzprojekte in sechs Bundesländern
Zehn vorbildliche und übertragbare Klimaschutzprojekte wurden in sechs Bundesländern ausgezeichnet. Geehrt wurden Projekte in Buttenwiesen, Pullach im Isartal, Merkendorf und Wildpoldsried (alle Bayern), Wiernsheim in Baden-Württemberg, Dötlingen in Niedersachsen, Rommerskirchen in Nordrhein-Westfalen, Morbach und Neuerburg in Rheinland-Pfalz sowie Mettlach im Saarland.
"Bundeshauptstadt im Klimaschutz" wird 2010 gekürt
Neben der „Klimaschutzkommune“ zeichnet die DUH mit Unterstützung der DBU die „Bundeshauptstadt im Klimaschutz“ aus. Auch bei diesem Wettbewerb werden die Energieerzeugung, das Energiesparen, die Siedlungsgestaltung, der Verkehr und die Öffentlichkeitsarbeit bewertet. Vor drei Jahren gewann Münster diesen Titel. Die nächste vorbildliche Stadt wird 2010 gekürt.
Für Fragen zum Projekt (AZ 25345): Robert Spreter, Deutsche Umwelthilfe, Telefon: 07732/999530, Fax: 07732/999577