Weiße Biotechnologie: Erfolgsfaktor für Innovationen und nachhaltiges Wirtschaften in der chemischen Industrie
Kongress in Berlin am 21./22. Februar soll Potenziale verdeutlichen -
Mit Bundeswirtschaftsminister Clement und VCI-Präsident Hambrecht
Berlin. Die Chancen der Weißen Biotechnologie in Deutschland gemeinsam zu nutzen und ihre Potenziale einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, das ist das Ziel eines Kongresses, der am 21./ 22. Februar im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin stattfindet. Neben Industrie und Wissenschaftlern sind insbesondere Vertreter des Kapitalmarkts und der Politik von dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU, Osnabrück), der BRAIN AG (Zwingenberg) und der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie des Verbands der Chemischen Industrie (DIB/VCI, Frankfurt/ Main) initiierten deutschsprachigen Kongress angesprochen. Zu den Rednern der hochkarätig besetzten Veranstaltung werden auch Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement sowie der Präsident des VCI und Vorstandsvorsitzende der BASF AG, Dr. Jürgen Hambrecht, gehören.
Symbol für saubere und nachhaltige Nutzung
Unter Weißer oder auch Industrieller Biotechnologie versteht man nachhaltige, industrielle Herstellungsprozesse unter Verwendung moderner Methoden der Biologie. Weiße Biotechnologie ist keine neue Disziplin, sondern der Gebrauch der "Werkzeugkiste der Natur" für industrielle Produkte, wie es die die Europäische Biotechnologievereinigung definiert.
Umweltentlastungen und Umsatz
Die Weiße Biotechnologie ist ein Feld mit großem Innovationspotenzial. VCI-Präsident Dr. Jürgen Hambrecht: "Die Unternehmen der chemischen Industrie arbeiten auf diesem Gebiet schon seit Jahren mit großem Erfolg. Sie schaffen mit Hilfe dieser Technologie neue Synthesewege und neue, innovative Produkte und vergrößern so ihren Innovationsvorsprung - entscheidende Vorteile im internationalen Wettbewerb."
Enormer Schub
Aktuell erfährt die Nutzung moderner biotechnologischer Methoden für industrielle Produktionsprozesse einen enormen Schub. Innovationen der Weißen Biotechnologie sind derzeit sowohl Gegenstand strategischer Planungen der Chemieindustrie als auch mehrerer internationaler Initiativen. Die deutsche chemische Industrie ist nach den USA und Japan der weltweit größte Hersteller chemischer Produkte. Nach Ansicht von Dr. Holger Zinke, Vorstandsvorsitzender der BRAIN AG, ist für die Entwicklung der Weißen Biotechnologie als entscheidendenem Schlüssel für die Sicherung und den Ausbau der Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland "die Etablierung von neuen Kooperationsformen zwischen Industrie, Biotechnologieunternehmen und akademischen Zentren im Rahmen von interdisziplinären Technologieplattform" ein entscheidender Erfolgsfaktor.
"Erfolgsstrategie für nachhaltige Chemieindustrie"
"Die Weiße Biotechnologie gilt als Erfolgsstrategie für eine nachhaltige Chemieindustrie", sagt DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. "Experten der Unternehmensberatung McKinsey schätzen, dass im Jahr 2010 bis zu 20 Prozent des Umsatzes der chemischen Industrie biotechnologischen Prozessen und Produkten zuzurechnen sind." Dies entspräche einem Umsatz von rud 310 Milliarden US-Dollar. Vor allem seien mit Weißer Biotechnologie enorme Umweltentlastungen und Ressourcenschonungen verbunden, die das Öko-Institut für einige untersuchte Prozesse auf 20 bis 60 Prozent Abfall- und Energieeinsparung beziffere.
"Schulterschluss der entscheidenden Akteure"
Anhand von zehn durchaus provokanten Thesen sollen auf dem Kongress unterschiedliche Interessen und Erwartungen diskutiert sowie umzusetzende Strategien erarbeitet werden. Brickwedde: "Mit diesem Kongress wird ein Schulterschluss der entscheidenden Akteure aus Industrie, Wissenschaft, Politik sowie Finanz- und Medienwelt erreicht. Die Veranstaltung wird ein über die nationalen Grenzen sichtbares Zeichen setzen und die Innovationen der Weißen Biotechnologie zum Wohle aller gesellschaftlichen Gruppen erschließen."
Ansprechpartner für weitere Informationen: Dr. Rainer Erb, Zentrum für Umweltkommunikation der DBU, Tel.: (0541)96 33-950, r.erb@dbu.de