Weißdorn und Schlehe müssen weichen

Pflegearbeiten für den Naturschutz auf DBU-Naturerbefläche Ebenberg
Auf dem richtigen Weg: Besuchende der DBU-Naturerbefläche Ebenberg werden gebeten, sich an ausgewiesene Wege zu halten, die mit roten Holzpflöcken markiert sind.
© Roland Schröder/DBU Naturerbe

Landau. Durch die langjährige militärische Nutzung und regelmäßige Beweidung mit Schafen haben sich auf der knapp 200 Hektar großen DBU-Naturerbefläche Ebenberg südlich von Landau artenreiche offene Landschaften mit Halbtrockenrasen und mageren Grünländern erhalten. Sie stellen wichtige und selten gewordenen Lebensräume für Vögel und Insekten dar. Doch sie benötigen dauerhafte Pflege. Nun werden die tierischen Landschaftspfleger maschinell unterstützt: Mulchmaschinen werden auf 25 Hektar die Verbuschung zurücknehmen, damit Bodenbrüter wie die Feldlerche geeignete Brutstellen finden.

Die Pflege des Offenlandes auf der DBU-Naturerbefläche Ebenberg bietet wertvollen Lebensraum für seltene Pflanzen wie Orchideen wie das Pyramiden-Hundswurz.
© Oliver Röller

Mulchmaschine und Freischneider im Einsatz

In der kommenden Woche mäht eine entsprechende Maschine die dornigen Büsche ab und häckselt sie klein. An Engstellen und bei größeren Gehölzen kommen Motorsäge und Freischneider zum Einsatz. „Die Schafe und Ziegen geben ihr Bestes, fressen die Knospen und obersten Triebe der Schwarz- und Weißdornbüsche ab. Und trotzdem reicht es nicht, um der Verbuschung überall Einhalt zu gebieten“, erklärt Dr. Roland Schröder, Offenlandmanager im DBU Naturerbe, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Gleichzeitig wird ein Teil des Schnittguts genutzt, um unerlaubte Trampelpfade der DBU-Naturerbefläche zu versperren. „Über die Zeit haben sich Schleichwege im Nordwesten der Fläche etabliert. Dabei besteht aufgrund der Naturschutzgebietsverordnung und der möglichen Munitionsbelastung striktes Wegegebot“, betont Katharina Specht, Revierleiterin beim Bundesforstbetrieb Rhein-Mosel. Wer auf den nicht freigegebenen Schleichwegen unterwegs sei, störe ab März zudem empfindliche Vögel. „Das betrifft vor allem am Boden brütende Vögel wie die Feldlerche. Deren Nistplätze sind auf den ersten Blick kaum zu entdecken“, warnt Specht. Umso wichtiger sei es daher, sich an ausgewiesene Wege zu halten. So würden Bodennester nicht beschädigt und Störungen vermieden.

Offenlandpflege bleibt Daueraufgabe am Ebenberg

Um der Verbuschung mit Weißdorn und Schlehe Paroli zu bieten, leisten die Schafe und Ziegen auf der DBU-Naturerbefläche Ebenberg wertvolle Arbeit. Doch die Gehölze treiben nach dem Verbiss und auch dem maschinellen Rückschnitt immer wieder aus. „Die Pflege des Offenlandes bleibe eine Daueraufgabe, an der wir gemeinsam mit der Schafzucht Bühner, der Stadt Landau und der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd in Neustadt a.d.W. arbeiten, um den wertvollen Lebensraum unter anderem für seltene Pflanzen wie die Gras-Platterbse, Orchideen wie das Pyramiden-Hundswurz oder das einzige Vorkommen des Salz-Hasenohrs in Rheinland-Pfalz zu schützen“, betone Schröder. Von den Maßnahmen würden zudem auch Sandbienen, Schachbrettfalter und Ödlandschrecken profitieren. Die enorme Vielfalt der am Ebenberg vorkommenden Insektenarten sei auf die Offenhaltung der Landschaft durch Schafsbeweidung und Gehölzschnitt angewiesen.

Die Schafe der Schafzucht Bühner geben ihr Bestes zur Pflege des Offenlandes der DBU-Naturerbefäche Ebenberg. Nun werden die Tiere maschinell unterstützt.
© Schafzucht Bühner

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