Lotte-Halen. Wenn am Samstag (24.2.) mehrere Feuerwehrlöschfahrzeuge in Halen unterwegs sind und am Niederseester Weg in den Wald fahren, dann kann das mit der Brandschutzübung auf der DBU-Naturerbefläche Wersener Heide zusammenhängen. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Westerkappeln, Bramsche und Lotte proben das Vorgehen bei einem Waldbrand. Ein Feuer wird dabei nicht gelegt. Es besteht keine Gefahr für Bürgerinnen und Bürger, es kann aber zu Verkehrseinschränkungen am Niederseester Weg und am Hasenkamp kommen.
Wasser aus dem Mittellandkanal sorgt für Nachschub
Bei der Übung soll Wasser aus dem Mittellandkanal und dem Stichkanal gepumpt und mit den Löschfahrzeugen in den Wald gebracht werden. Möglich ist es auch, einen Hydranten am Hasenkamp einzubinden. „Gemeinsam möchten wir erreichen, dass in Krisensituationen zeitnah und pragmatisch reagiert werden kann. Wir wollen beispielsweise Erfahrungen sammeln, wie lange es dauert, das nötige Löschwasser bereitzustellen“, betont Michael Jaworski von der Freiwilligen Feuerwehr in Lotte, die die Übung koordiniert. Wichtig sei es auch, die Ortskenntnisse in der Wersener Heide zu verbessern und über die Besonderheiten im Wald Bescheid zu wissen. In dem Abschnitt wachsen vor allem Kiefern. „Nadelbäume sind grundsätzlich etwas feueranfälliger als Laubbäume. Zum einen gelangt durch die lichte Kiefernkrone viel Sonnenlicht auf den Boden, was ihn schnell austrocknet. Zum anderen brennen die trockenen Nadeln von Kiefern gut. Hinzu kommt, dass Nadelbäume über einen großen Harzanteil verfügen, der zusammen mit ätherischen Ölen als Brandbeschleuniger wirken kann“, beschreibt Revierleiter Rainer Schmidt vom Bundesforstbetrieb Rhein-Weser, der die DBU-Naturerbefläche vor Ort betreut.
Waldbesitzerin begrüßt Engagement und dankt für Einsatz
„Die Waldbrandvorsorge ist aufgrund der vergangenen Dürresommer stärker in den Fokus gerückt. Wir freuen uns über das Engagement der Feuerwehr und danken für den Einsatz“, betont Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe. Als Waldbesitzerin sorge die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) dafür, dass beispielsweise die Brandschneisen und die Hauptfahrwege auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz offenbleiben. Revierleiter Schmidt ließ 2019 das Totholz aus dem Waldabschnitt bei Halen abtransportieren. „Letztlich sind wir aber alle gefragt, wenn es darum geht, Waldbrände zu vermeiden“, so Schmidt. Die Hauptursache für Waldbrände ist laut Umweltbundesamt menschliches Handeln. Unachtsamer Umgang mit der Natur wie das im Wald ohnehin verbotene Entfachen von Lagerfeuern oder das Wegwerfen eines einzigen Zigarettenstummels können dramatische Folgen nach sich ziehen. Auch Autos sollten grundsätzlich nur auf ausgewiesenen und dafür vorbereiteten Parkplätzen, nicht auf trockenem Gras am Seitenstreifen abgestellt werden, da dies ein Feuer entfachen könnte.