Jessen (Elster). Das DBU Naturerbe kümmert sich als Flächeneigentümerin weiter um die Waldbrandvorsorge auf der rund 2600 Hektar großen DBU-Naturerbefläche Glücksburger Heide im Landkreis Wittenberg. Die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat die Schutzstreifen entlang der Dahmschen Straße zwischen Leipa und Glücksburg (Elster) mit Hilfe geschützter Technik optimiert. Zudem wird die Bohrung von Löschwasserbrunnen vorbereitet.
Schutzstreifen für mehr Sicherheit
„Gemeinsam mit dem Bundesforstbetrieb, den zuständigen Behörden und der Freiwilligen Feuerwehr möchten wir erreichen, dass im Brandfall zeitnah und pragmatisch reagiert werden kann“, erklärt Christian Sürie, Leiter Betriebsmanagement im DBU Naturerbe. So habe die beauftragte Firma SEBU wegen der möglichen Kampfmittelbelastung im Boden mit einer ferngesteuerten Raupe aufwachsende Birken und Kiefern sowie Robinien und Pappeln entnommen und auf weiteren drei Metern einen sogenannten Schwarzstreifen mit Offenboden entlang der Dahmeschen Straße angelegt. Die Mitarbeiter blieben dabei 1000 Meter vom Einsatzort sicher entfernt und steuerten mit Hilfe einer Drohne die geschützte Technik. „Diese vegetationsarmen Schutzstreifen können eine Ausbreitung eines Feuers verlangsamen. Dafür müssen sie aber periodisch gepflegt werden“, erklärt Katalin Wiese-Brattig, Revierleiterin vom Bundesforstbetrieb Mittelelbe.
Weitere Löschwasserbrunnen in Planung
Mit den freigestellten Schutzstreifen sei der Weg frei für eine weitere Waldbrandprophylaxe: Das DBU Naturerbe möchte dort sieben neue Löschwasserbrunnen bohren. Bestandsbrunnen werden auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft. In enger Absprache mit der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Jessen (Elster) hatte das DBU Naturerbe in 2024 bereits ein Kreisregnersystem an die Stadt Jessen übergeben, das die Flächeneigentümerin den Feuerwehrleuten zukünftig zur Verfügung stellt. Das System wurde im vergangenen Jahr bereits auf der DBU-Naturerbefläche Oranienbaumer Heide bei Dessau-Roßlau bei einem Brand eingesetzt.
Glücksburger Heide wurde Jahrzehnte als Truppenübungsplatz genutzt
Ab 1936 beanspruchte die Wehrmacht die Glücksburger Heide als Truppenübungsplatz, insbesondere für die Luftwaffe. Ein 400 Hektar großes Areal war Bombenabwurfgebiet. Nach 1945 nutzten russische Streitkräfte die Fläche als Panzerübungsplatz. Es gab Schießplätze und einen Hubschrauberlandeplatz. Nach der Wende 1990 wurde der Militärbetrieb eingestellt.
Waldbrände meistens durch Menschen verursacht
„Letztlich sind wir aber alle gefragt, wenn es darum geht, Waldbrände zu vermeiden“, ergänzt Sürie. Die Hauptursache für Waldbrände ist laut Umweltbundesamt menschliches Handeln. Unachtsamer Umgang mit der Natur wie das im Wald ohnehin verbotene Entfachen von Lagerfeuern oder das Wegwerfen eines einzigen Zigarettenstummels können dramatische Folgen nach sich ziehen. Auch Autos sollten grundsätzlich nur auf ausgewiesenen und dafür vorbereiteten Parkplätzen, nicht auf trockenem Gras am Seitenstreifen abgestellt werden, da dies ein Feuer entfachen könnte.