Bad Liebenwerda. Vorsorge ist besser als Nachsorge – das Sprichwort gilt auch in Bezug auf den Umgang mit der Waldbrandgefahr für die rund 3.300 Hektar große DBU-Naturerbefläche Prösa. Die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, hat die vergangenen Monate genutzt, um die Waldbrandschutzwege zu verbessern sowie zusätzliche Löschwasserentnahmestellen zu optimieren oder neu zu installieren. „Gemeinsam mit dem Bundesforstbetrieb Lausitz, den zuständigen Behörden und der Freiwilligen Feuerwehr möchten wir erreichen, dass im Brandfall zeitnah und pragmatisch reagiert werden kann“, erklärt Christian Sürie, Leiter Betriebsmanagement im DBU Naturerbe.
Wasser als Hauptlöschmittel flächendeckend verfügbar
Die DBU-Naturerbefläche Prösa als Teil des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft ist größtenteils von Wäldern bedeckt. Vor allem die Kiefernbestände und alten Traubeneichen mit viel Totholz sind in Trockenperioden besonders brandgefährdet. Kleinere Flächenbrände wie beispielsweise vergangenen Sommer entlang der Teerstraße nach Hohenleipisch konnten durch das professionelle Vorgehen der örtlichen Feuerwehr schnell unter Kontrolle gebracht werden. „Selbst kleine Vorfälle zeigen, wie wichtig die Zusammenarbeit, die örtliche Ausstattung sowie die Absprachen zwischen Behörden, Einsatzkräften und uns für ein effektives Vorgehen ist“, beschreibt Sürie. Elf Löschwasserentnahmestellen vereinfachen das Vorgehen bereits: Zwei Tiefbrunnen, ein Flaschwasserspiegel-Brunnen und ein Löschwasserteich sind für die Einsatzkräfte erreichbar. Außerdem haben die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Bad Liebenwerda maßgeblich bei der Optimierung von sieben Zisternen unterstützt. „Um die Wasserentnahmemöglichkeiten auf der DBU-Naturerbefläche weiter zu verbessern, sind nochmals drei Tiefbrunnen mit Förderung des Landes Brandenburgs in Planung“, sagt Sürie.
Schutzschneisen und Waldbrandschutzstreifen erleichtern Brandbekämpfung
Damit die Einsatzkräfte im Ernstfall den Brand auch mit großen Fahrzeugen erreichen können, wurden auf 650 Metern die Waldbrandschutzwege des ehemaligen Truppenübungsplatzes mit weiteren Mitteln des Landes ausgebaut. Dafür wurde die Trag- und Deckschicht der Wege verbessert. „Ebenso haben wir Schutzschneisen und Waldbrandschutzstreifen optimiert. Diese vegetationsarmen Bereiche können eine Ausbreitung des Feuers verlangsamen. Dafür müssen sie aber periodisch gepflegt werden“, erklärt Andreas Petzel, DBU-Koordinator beim Bundesforstbetrieb Lausitz.
Wir sind alle gefragt, um Waldbrände zu vermeiden
„Mit einer guten Löschwasserverfügbarkeit, dem Informationsaustausch über die Flächengegebenheiten und die Wegesituationen unterstützen wir die Freiwilligen Feuerwehren und ermöglichen einen effektiven Einsatz im Krisenfall“, hofft Petzel. „Letztlich sind wir aber alle gefragt, wenn es darum geht, Waldbrände zu vermeiden“, ergänzt Sürie. Die Hauptursache für Waldbrände ist laut Umweltbundesamt menschliches Handeln. Unachtsamer Umgang mit der Natur wie das im Wald ohnehin verbotene Entfachen von Lagerfeuern oder das Wegwerfen eines einzigen Zigarettenstummels können dramatische Folgen nach sich ziehen. Auch Autos sollten grundsätzlich nur auf ausgewiesenen und dafür vorbereiteten Parkplätzen, nicht auf trockenem Gras am Seitenstreifen abgestellt werden, da dies ein Feuer entfachen könnte.