Von Osnabrück in die Welt: Bellagio Forum will Globalisierung positiv gestalten

Internationales Netzwerk unterstützt Projekte zur nachhaltigen Entwicklung - Globalisierung aktiv gestalten - Folgen für Mensch und Umwelt abfedern
Osnabrück. Die Globalisierung ist überall spürbar - in Osnabrück genauso wie am Mittelmeer oder in Afrika. Wie kann man diese Umbruchphase aktiv und für Mensch und Umwelt positiv gestalten? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Bellagio Forum for Sustainable Development mit Sitz in Osnabrück. Samuel Shiroff, neuer Geschäftsführer des internationalen Netzwerks von dreißig Kooperationspartnern aus elf Ländern, will sich der globalen Herausforderung mit neuem Schwung stellen - und ihr mit nachhaltiger Entwicklung begegnen. Diese Arbeit leistet er jetzt nicht mehr in Genf, sondern vom neuen Dienstsitz Osnabrück aus."Globalisierung betrifft alle", sagt Shiroff. "Einzelne Organisationen sind nicht in der Lage, diesem Thema gerecht zu werden. Deshalb sind Partnerschaften unabdingbar."

Nachhaltige Entwicklung weltweit fördern

Die Idee des 1996 gegründeten Bellagio Forums: innovative Projekte zur nachhaltigen Entwicklung anstoßen, erarbeiten, ihre Finanzierung sicherstellen und ihre Umsetzung koordinieren. "Als eines der Gründungsmitglieder und überzeugter Befürworter unterstützt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt das Bellagio Forum mit gleichbleibender Intensität", sagt Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). "Dies geschieht in dem Selbstverständnis, dass kooperatives Handeln in der ganzen Welt grundlegend für die Erhaltung unseres Planeten ist." Die DBU begleite die internationalen Aktivitäten des Bellagio Forums als Förderer und Partner. Dank der intensiven Kontakte seien beide direkte Nachbarn: die Geschäftsführung des Bellagio Forums ist im DBU-Gebäude untergebracht.

Im Fokus: Energie, Wasser, Finanzen, Bewusstseinsbildung

Um die Arbeit stärker zu fokussieren und die Wirkung der Aktivitäten zu verstärken, verfolgt das Bellagio Forum seit kurzem eine neue Strategie. "Wir konzentrieren uns auf die vier Bereiche Energie, Wasser, Bewusstseinsbildung und Finanzen", so Shiroff. "Das bedeutet nicht, dass unser Spektrum strikt auf diese Themen begrenzt ist. Doch sie erscheinen uns für eine nachhaltige Entwicklung, die die langfristigen Bedürfnisse von Mensch und Umwelt berücksichtigt, besonders wichtig."

Geld Gutes tun lassen

Beispiel Finanzen: Das Bellagio Forum entwickelte ein Protokoll für Unternehmen, Organisationen und Institutionen mit Tipps, wo und wie Geld im Sinne nachhaltiger Entwicklung angelegt werden kann - etwa in die Aktien einer Firma, für die Mensch und Umwelt weltweit eine zentrale Rolle spielen.

Energiequelle Pflanzenöl

Im Bereich Energie wurde mit finanzieller Hilfe der DBU die Entwicklung eines Pflanzenölkochers ermöglicht. "Fast zwei Milliarden Menschen weltweit kochen mangels Strom oder Gas an offenen Feuerstellen", sagt Dr. Ulrich Witte, stellvertretender Vorsitzender des Bellagio Forums. Die Folgen: Gesundheitsschäden durch Qualm - und eine zunehmende Abholzung mit fatalen Folgen für das lokale Ökosystem und das globale Klima. Der vom Institut für Agrartechnik an der Universität Hohenheim entwickelte Pflanzenölkocher schont Natur und Gesundheit. Die Firma Bosch und Siemens Haushaltsgeräte arbeitet daran, den Kocher serientauglich zu machen.

Ansprechpartner: Samuel Shiroff, Executive Director des Bellagio Forum for Sustainable Development, sshiroff@bfsd.org, Tel. 0541/96 33 490, www.bfsd.org
Gemeinsam für nachhaltige Entwicklung weltweit (v.l.): DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Bellagio-Geschäftsführer Samuel Shiroff und Dr. Ulrich Witte, stellvertretender Vorsitzender des Bellagio Forums.
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