• Januar 2002 – Dezember 2004 – Die DBU fördert das Projekt „Grundlagenerarbeitung und Koordination zur Sicherung großflächiger Naturgebiete unter besonderer Berücksichtigung ehemals militärisch genutzter Flächen“. Antragsteller ist die Naturstiftung David.
Ein wesentliches Ergebnis des Vorhabens ist der Aufbau einer 627 Gebiete umfassenden Datenbank mit Angaben zur Naturausstattung, zu Altlasten, Eigentumsverhältnissen und zum Konfliktpotenzial der Flächen. Die Daten sind eine wichtige Basis für die Flächenauswahl.
• März 2004 bis 2005 – Die DBU fördert das Vorhaben der Strategiegruppe „Naturschutzflächen“ des Deutschen Naturschutzrings (DNR): „Langfristige Finanzierungsansätze zur Sicherung des Nationalen Naturerbes“.
Ziel des Projekts ist die kritische Sichtung von Finanzierungsinstrumenten, die Recherche und Beschreibung in Frage kommender Flächen und beispielhafte Entwicklung von Finanzierungs- und Organisationsmodellen. Es ergibt sich ein dringender Handlungsbedarf für 125.000 ha.
• 11. November 2005 – Die Regierungsparteien (CDU/CSU, SPD) vereinbaren im Koalitionsvertrag unter Punkt 7.4 „Nationales Naturerbe“ die Sicherung von 80.000 – 125.000 ha.
„Wir werden gesamtstaatlich repräsentative Naturschutzflächen des Bundes (inkl. der Flächen des „Grünen Bandes“) in einer Größenordnung von 80.000 bis 125.000 ha unentgeltlich an eine Bundesstiftung (vorzugsweise DBU) einbringen oder an die Länder übertragen. Zur kurzfristigen Sicherung des Naturerbes ist ein sofortiger Verkaufsstopp vorzusehen.“
• Dezember 2005 – Die Übertragung der Flächen wird im Haushaltsgesetz verankert.
• Februar 2006 – Unter der Federführung des BMU werden durch eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Nationales Naturerbe“ Kriterien für die Flächenauswahl festgelegt. Anhaltspunkte für die Identifizierung sind:
Nationalparke, Biosphärenreservate, Naturparke, Naturschutz-Förderkulisse, NATURA 2000-Gebiete, Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung (RAMSA), „Grünes Band“, Flächen mit besonderer Bedeutung für bundesweiten, europäischen und globalen Artenschutz, unzerschnittene verkehrsarme Räume, Flächen des nationalen Biotopverbunds.
• Juni 2006 – In Abstimmung zwischen BMU (BfN), Ländern, BImA, BVVG und LMBV wird durch die Bund-Länder-AG „Nationales Naturerbe“ eine erste Flächenkulisse von 100.000 ha festgelegt.
Ca. 8.450 ha BImA-Flächen im „Grünen Band“, ca. 66.740 ha weitere BImA-Flächen (überwiegend vormals militärisch genutzt, in der Regel großflächig), ca. 20.440 ha BVVG-Flächen (eine Vielzahl kleinflächiger Bereiche), ca. 4.370 ha der LMBV-Flächen (Bergbaufolgeflächen), ca. 4 ha Bundeseisenbahnvermögen. Das Besondere: durch 22 Einzelgebiete > 1.000 ha werden rd. 52.500 ha großflächige, unzerschnittene Räume bewahrt. In einer zweiten Phase sollen weitere 25.000 ha gegenwärtig noch genutzte Flächen übertragen werden.
• 28. Februar 2007 – Das Kuratorium der DBU beschließt die Gründung der DBU Naturerbe GmbH und bewilligt die erforderlichen Mittel für das Management der zu übernehmenden Flächen.
• April 2007 – Beginn der Übertragungsverhandlungen zwischen dem Bund und der DBU
Die der DBU angebotenen Liegenschaften werden bereist. In Abstimmung mit dem Bund und den Ländern werden für eine Flächenkulisse von 46.380 ha naturschutzfachliche Leitbilder und ein Rahmenvertrag erarbeitet.
• Juli 2007 – Zur Übernahme und Liegenschaftsverwaltung der Flächen gründet die DBU die gemeinnützige Tochtergesellschaft „DBU Naturerbe GmbH“, im August 2007 wird die Gemeinnützigkeit bestätigt.
Geschäftsführer der DBU Naturerbe GmbH wird Herr Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde. Ihm wird ein Beirat aus drei Kuratoriumsmitgliedern (Hubert Weinzierl, Prof. Dr. Michael Succow, Petra Bierwirth) zur Seite gestellt.
• 23. April 2008 – Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages billigt den zwischen BImA und DBU ausgehandelten Rahmenvertrag.
• 13. Mai 2008 – Der Rahmenvertrag zwischen der DBU Naturerbe GmbH und der BImA wird im Beisein von Jochen Flasbarth, BMU-Abteilungsleiter für Naturschutz, und Staatssekretär Diller (Bundesministerium der Finanzen) in der Wahner Heide unterzeichnet.