Bad Liebenwerda. Besucher der DBU-Naturerbefläche Prösa müssen mit Wegesperrungen und Behinderungen rechnen und sind zur Vorsicht angehalten. Aufgrund von starkem Unwetter mit Windgeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern kam es vergangene Woche im Waldgebiet zu zahlreichen Baumbrüchen und Entwurzelungen von Bäumen. Wege und Zufahrten der Fläche werden dadurch blockiert. Der ehemalig militärisch genutzte Truppenübungsplatz wird seit 2011 von der gemeinnützigen Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem DBU Naturerbe, treuhänderisch für nachfolgende Generationen verwaltet und unter naturschutzfachlichen Aspekten gesichert. Nun beginnen gemeinsam mit dem Bundesforstbetrieb Lausitz und regionalen Forstunternehmen die Aufräumarbeiten.
Einsatz schwerer Maschinen für Aufräumarbeiten notwendig
Der Sturm im Gebiet um Thalberg, Theisa, Schadewitz und Hohenleipisch führte auf der 3.313 Hektar (ha) großen DBU-Naturerbefläche Prösa zu erheblichen Schäden. Neben Kiefern wurden auch zahlreiche stark dimensionierte Laubbäume wie Eichen und Birken entwurzelt, die auf Wege fielen. Der zuständige Revierleiter Michael Schütze vom Bundesforstbetrieb Lausitz begann bereits am Folgetag gemeinsam mit einem regionalen Forstunternehmen mit den Aufräumarbeiten. „Um zügig voranzukommen, schneiden wir die umgefallenen Bäume mit schweren Holz-Erntemaschinen, wie dem Harvester, ein und legen das Holz seitlich der Wege ab. Umgeworfene oder entwurzelte Bäume können unter Spannung stehen und abgebrochene Baumkronenreste herunterfallen. Wir bitten daher die Besucher zur Vorsicht“, verdeutlicht Revierleiter Schütze das Vorgehen. Das Hauptaugenmerk liege zunächst auf der Verkehrssicherung von Rad- und Wanderwegen, die aufgrund der beginnenden Sommer- und Urlaubszeit zeitnah für Besucher freigeräumt werden sollen. Gleichzeitig bitten das DBU Naturerbe als Flächeneigentümer sowie der Bundesforstbetrieb Lausitz um Verständnis für mögliche Wegesperrungen auf der Fläche.
Extremwetterereignisse fördern biologische Vielfalt auf der Fläche
Naturschutzfachlicher Schwerpunkt für die Waldbestände der DBU Naturerbefläche Prösa ist die Entwicklung naturnaher und strukturreicher Wälder. Zu solchen Wäldern gehören natürlicherweise auch Bereiche, die durch Extremwetterereignisse wie Waldbrand, Schneebruch oder auch Windwurf entstanden sind. Umgeworfene und entwurzelte Bäume werden, sofern diese nicht die Verkehrssicherheit der Fläche beeinträchtigen und es aus forstsanitären Gründen vertretbar ist, als Totholz auf der Fläche belassen. „Wir werden zunächst Bäume, die die Wegeführung behindern, entfernen. Bäume bleiben nur dann als Totholz im Wald liegen, wenn es die Verkehrssicherung ermöglicht“, erläutert Revierleiter Schütze die Maßnahmen. Abgestorbene Bäume weisen eine Zersetzungsdynamik auf, die in ihren unterschiedlichen Totholzstadien eine wichtige Lebensgrundlage für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bieten.
Prösa als eine von 70 bundesweiten DBU-Naturerbeflächen
Die Stiftungstochter aus Osnabrück verwaltet treuhänderisch für zukünftige Generationen bundesweit 70 Naturerbeflächen und sichert diese unter naturschutzfachlichen Aspekten. Insgesamt hat sie rund 69.000 ha vor allem ehemals militärisch genutzte Flächen vom Bund übernommen. Auf den Flächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten bleiben.