Mentrup-Hagen. Mit den bisherigen punktuellen Reparatur- und Verbesserungsmaßnahmen am Schullandheim Mentrup-Hagen ist jetzt Schluss. Nach einer Komplettsanierung soll der 50 Jahre alte Bau künftig modernen und umweltgerechten Standards entsprechen. Vor allem das vorbereitende Konzept soll Modell sein für ähnliche Objekte. In der Planung wird auch die Funktion des Gebäudes berücksichtigt, Kindern und Jugendlichen die sie umgebende Natur näher zu bringen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert daher nun auch den zweiten Bauabschnitt des Sanierungsprojekts, jetzt mit 80.000 Euro. Heute übergab Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU, den Bewilligungsbescheid an den Trägervereinsvorsitzenden des Schullandheims, Wilhelm Steinkamp. Auch die Stiftung Stahlwerk sowie die Sparkassenstiftung greifen finanziell unter die Arme.
Erneuerbare Energien und moderne Technik sollen Energieverbrauch deutlich senken
In Bauphase zwei soll nun auf dem Westteil des Hauses eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung errichtet werden. Das Obergeschoss soll mit einer Leichtbaukonstruktion in Holzbauweise erweitert werden. Ziel soll es sein, weniger Energie zu verbrauchen, durch den nachwachsenden Rohstoff Holz Ressourcen zu schonen sowie geänderten Nutzungsanforderungen gerecht zu werden. Etwa 60 Prozent weniger Energie werde nach der Sanierung verbraucht. Bereits in der ersten Bauphase im Jahr 2006 konnte der nordöstliche Teil des Schullandheimes modernisiert und der Energiebedarf eines Jahres um 40 Prozent verringert werden, wie Steinkamp erläuterte. Damals wurden die Außenwände gedämmt und die einfach verglasten Fenster und Türen ausgetauscht. Hier griff die DBU mit 40.000 Euro helfend ein.
Gartengelände für Kinder wieder erleb- und nutzbar machen
Die ehrenamtlichen Helfer des Schullandheims wollen neben dem Sanierungskonzept auch die naturnahe Weiterentwicklung des 2,5 Hektar großen Geländes in die Wege leiten. Schließlich sollen die Streuobstwiesen, Feuchtbiotope und Wäldchen für Kinder erleb- und nutzbar gemacht werden.
Auch umweltpädagogisches Konzept wird angepackt
Auch das umweltpädagogische Konzept in Mentrup-Hagen wird nun angepackt: In dem erlebnisorientierten, ökologischen Lern- und Freizeitstandort fand etwa im Juli das Sprachfördercamp der DBU statt. In drei spiel- und lehrreichen Wochen befassten sich Grundschüler mit der deutschen Sprache inmitten der Natur. Doch mehr soll bald möglich sein. So ist angedacht, die Kinder im Haus selbstständig Messungen durchführen zu lassen, um „den Schülern Energieeffizienz und erneuerbare Energien praktisch zu zeigen und nachvollziehbar zu machen“, erklärte Steinkamp.
Brickwedde: Umweltschutz-Themen "glaubwürdig an Schüler vermitteln"
„Die Strategie von grundlegender Vorbereitung und schrittweisen Finanzierungsschüben ist für solche Objekte unterstützenswert und beispielhaft“, lobte Brickwedde das Projekt. „Nur in einem Haus und einem Garten, in dem die Aspekte des Umweltschutzes umgesetzt sind, können diese Themen glaubwürdig an Schüler vermittelt werden“, sagte er.
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 24068): Wilhelm Steinkamp, Vorsitzender Trägerverein Mentrup-Hagen e.V., Telefon: 05401/ 980206.