Hartmannsdorf. Von verschiedenen Wegen aus können Besucher täglich die DBU-Naturerbefläche Hartmannsdorfer Forst erleben. So streiften auch Christi Himmelfahrt zahlreiche Gruppen durch die Fläche und hinterließen Spuren: Zwei Holz-Hochsitze wurden umgeworfen sowie drei Warn- und Informationsschilder umgerissen. „Es ist absolut unverständlich, warum Unbekannte mutwillig Beschilderungen und Hochsitze zerstören. Unsere Naturerbeflächen sind offen für Naturbegeisterte und Naherholungssuchende, doch Vandalismus ist unerwünscht“, betont Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe, einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Hinweisschilder sollen schnell wieder Orientierung schaffen
Statt sich um naturschutzfachliche Aufgaben auf der DBU-Naturerbefläche zu kümmern, muss Revierleiter Holger Kind vom Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge zunächst mühevoll aufräumen: „Wir stellen die Schilder schnellstmöglich wieder auf, damit Besucher sich auch weiterhin orientieren können. Die Hochsitze müssen zunächst repariert werden. Dies wird noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen.“ Auf Wegen nahe der Bärenwalderstraße sowie der Zufahrt zum Reiterhof Weiser werden die Hinweisschilder nun nach und nach ersetzt. Der Bürgermeister der Gemeinde Hartmannsdorf Christfried Nicolaus reagiert genervt: „Mit solchem Tatendrang sollten sich die Unbekannten lieber fürs Ehrenamt engagieren und die Natur schützen.“ Diese überschüssige Energie lasse sich auch bei anderen Freizeitaktivitäten in Hartmannsdorf abbauen.
Naturschutz aus gutem Grund
Die rund 1.900 Hektar große DBU-Naturerbefläche ist als Teil des Nationalen Naturerbes dem Naturschutz gewidmet, und das hat gute Gründe: Die Fläche umfasst ein ausgedehntes, zusammenhängendes Waldgebiet, mosaikartig vorkommende Heide- und vereinzelte Moorflächen sowie über 100 Jahre alten Spirken – Nadelbäume mit dunklem Stamm. Von zahlreichen Wegen, die das Gebiet durchqueren, können Besucher einen Blick in die Naturerbefläche werfen. Bis August erstreckt sich noch die allgemeine Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit von Wildtieren, eine Phase, in der etwa Jungvögel schlüpfen und Rehkitze ihre ersten Laufversuche unternehmen. Zum Schutz der Lebensräume und der Jung- sowie Elterntiere sollten Besucher die Naturerbefläche nur auf ausgewiesenen Wegen erkunden und Hunde angeleint lassen.