Binz. Umgeben von Wiesen, Heiden und Wälder macht sich mit einem „Pling“ das Smartphone bemerkbar, genauer gesagt die Naturerbe-App. Doch statt einer Nachricht kündigt sie etwa einen Aussichtspunkt in etwa 50 Metern Entfernung an. Wer auf der DBU-Naturerbefläche Prora der gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem DBU Naturerbe, spazieren geht, findet in der kostenfreien digitalen Anwendung einen hilfreichen Begleiter. Außerdem sind fünf Audioführungen zu den Fangerien, den Feuersteinfeldern, zur Halbinsel Buhlitz, zum Kleinen Jasmunder Bodden und zum Wasserbüffelgatter verfügbar. „Mit der App sprechen wir alle an, die bei ihrem Besuch auch mal stehen bleiben und sich über die Natur informieren möchten“, ergänzt Dr. André Kopka, Experte für Informationstechnik und Projektleiter der Naturerbe-App im DBU Naturerbe.
Keine Sprecherszene verpassen: Kurz vorm Infopunkt blinkt Benachrichtigung auf
Dann kann es losgehen: Die Naturerbe-App für iOS- und Android-Betriebssysteme zeigt die einzelnen Routen wie etwa vom Naturerbe Zentrum Rügen zum Kleinen Jasmunder Bodden. 50 Meter bevor die Besucher einen interessanten Punkt erreichen, blinkt eine Benachrichtigung auf. „Auf der DBU-Naturerbefläche sind die GPS-Funksignale teilweise sehr schwach. Daher gibt es Plaketten mit den schwarz-weißen Grafiken, sodass Besucher keine der Stationen mit den hinterlegten Audioführungen verpassen, falls der Empfang mal weg ist“, erläutert Revierleiter Frank Bölke vom Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz. In der App ist ein QR-Code-Reader eingebaut, so dass Nutzer damit einfach die Grafiken abfotografieren und so die Sprachdatei starten können. Ein Sprecher erläutert Hintergründe etwa darüber, warum sich Schwarzkehlchen und Neuntöter trotz der militärischen Nutzung in der offenen Weidelandschaft der Schmalen Heide wieder angesiedelt haben. Untermauert werden die Themen teilweise auch mit Videoanimationen.
Routenplanung von Zuhause – Orientierung im Gelände
Die DBU-Naturerbeflächen Prora gehört zum Nationalen Naturerbe und ist dem Naturschutz gewidmet. Früher nutze das Militär sie als Truppenübungsplatz. Aufgrund der Munitionsbelastung ist die Fläche nur entlang freigegebener Wege für die Bevölkerung begehbar. Neben Wegen sowie Infos zu heimischen Tier- und Pflanzenarten und dem geografischen Raum gibt die App Hinweise, wenn sich Besucher interessanten Standorten im Gelände nähern. Dazu gehören etwa Aussichtspunkte, Infoschilder oder Naturdenkmäler. Auch Parkplätze, Haltestellen und Gastronomie sind verzeichnet. „Dieses Jahr wurde die mobile Anwendung im Zuge eines Redesigns vollständig überarbeitet: Das System lädt die Basiskarten nun schneller und mit dem überarbeiteten Design ist die App deutlich benutzerfreundlicher und intuitiver gestaltet“, erklärt Kopka. Grundsätzlich können alle Routen auch im Vorfeld runtergeladen werden, um auch bei schlechter Netzabdeckung die Infos zum DBU Naturerbe zu erhalten.