Osnabrück. Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen Deutschlands. „Neben den technischen und wirtschaftlichen Fragen ist die gesellschaftliche Akzeptanz ein maßgeblicher Faktor für ihr Gelingen“, sagte Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Um junge Menschen schon früh an das komplexe Thema heranzuführen, setzt das mediengestützte Projekt „Lernerlebnis Energiewende“ auf einen Mix aus Showbühne, Theater und Quiz für Schüler der Klassen fünf bis zehn. „Zusammen mit regionalen Partnern bieten wir bundesweit Schulen 90-minütige Veranstaltungen um das Thema Energie an. Mit Abwechslung und Spaß sollen die Inhalte dauerhaft vermittelt werden“, so der Pädagoge und Entertainer Friedhelm Susok von F. S. Entertainment aus Mühlheim. Der Auftakt fand heute mit Schülern der Gesamtschule Schinkel und des Gymnasiums Wüste in der DBU statt. Regionalpartner waren die Stadtwerke Osnabrück. Die DBU fördert das Projekt mit 80.000 Euro und ihrem Expertenwissen.
Susok: "Lernen muss Spaß machen"
„Bis 2050 werden unsere Kinder und Jugendlichen mit der Energiewende eine große Aufgabe zu meistern haben. Dazu müssen sie bereits heute verstehen, welche Vor- und Nachteile mit den verschiedenen Entscheidungen in der aktuellen Energiepolitik verbunden sind“, so Susok. Bis zu 300 Schüler will er in zwei Blöcken von jeweils 45 Minuten in Aulas, Sporthallen oder Veranstaltungsräumen multimedial unterrichten. „Lernen muss Spaß machen und wird mit Shows, Theater, Musik, Hörspielen und Videos zu einem Erlebnis, an das sich die Schüler erinnern werden. So bleiben auch die gelernten Inhalte des Unterrichts besser hängen.“
Jeder kann etwas zur Energiewende beitragen
Zunächst würden den Schülern die Grundlagen zur Energiepolitik erläutert, werde die Rolle der Energieerzeuger beleuchtet und die Endlichkeit der Primärenergien aufgezeigt, so Susok. Woher kommt Energie und wofür wird sie benötigt? Warum brauchen wir eine Energiewende und wohin führt sie uns? Das Gewinnen regenerativer Energien mit Biomasse, Photovoltaik, Wasser- und Windkraft sei ein zentrales Thema beim „Lernerlebnis Energiewende“. Thematisiert würden auch Blockheizkraftwerke, Geothermie oder die dezentrale Energieerzeugung. Mit verschiedenen Schaubildern, etwa „Deutschland heute“ und „Deutschland 2050“, werde den Schülern die Wende der Energiepolitik begreifbar gemacht. Anschließend würden Leitlinien zur Energiewende entwickelt, so Susok. Aus ihnen ergebe sich, dass jeder etwas zur Energiewende beitragen kann. Experimente und Vergleiche aus dem Alltag der Jugendlichen sollten dabei helfen, das Thema altersgerecht zu vermitteln.
Mit Bezug zur Heimat Interesse gewinnen
Um das Interesse der anspruchsvollen Zielgruppe zu gewinnen, mache sich ein Bezug zur Heimat immer gut, sagte Marco Hörmeyer, Pressesprecher der Stadtwerke Osnabrück. Deshalb seien in die Veranstaltung in Osnabrück auch Informationen zum Piesberg eingeflossen – dort, wo einst Kohle und Sandstein abgebaut wurden, stehen heute Windenergieanlagen der Stadtwerke.
Projekt auch auf außerschulischen Bereich übertragbar
Welche Medien und Spielelemente eingesetzt werden, hänge vom Gesprächsverlauf, Leistungsstand und Interesse der Schüler ab, so Bottermann. Das Projekt sei zwar primär auf den Schwerpunkt Schule ausgerichtet, lasse sich aber durch seine baukastenartige Struktur auch im außerschulischen Bereich einsetzen. Insgesamt sollen mindestens 100 Veranstaltungen mit regionalen Kooperationspartnern durchgeführt werden. Die nächsten Veranstaltungen sind schon geplant: Im September besucht Susok neun Schulen in Langenfeld.
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 31881): Friedhelm Susok, F. S. Entertainment, Telefon: 0208/420534.