Schüler engagieren sich für ältesten erhaltenen Kreuzweg in Deutschland
Gymnasium hilft bei der Rettung des umweltgeschädigten Bamberger Kreuzwegs - DBU unterstützt Restaurierung mit 51.000 Euro
Osnabrück/Bamberg. Heinrich Marschalck von Raueneck war ein frommer Mann. Nach einer Pilgerreise stiftete er 1500 in Bamberg einen Kreuzweg - dieser ist heute der älteste vollständig erhaltene Kreuzweg Deutschlands. Als Teil der Altstadt von Bamberg gehört er zum Unesco-Weltkulturerbe. Umwelteinflüsse und ein missglückter Restaurierungsversuch in den fünfziger Jahren haben seinen Reliefs stark zugesetzt. Grund genug für die Schüler des Bamberger Kaiser-Heinrich-Gymnasiums, sich auf Initiative der Ibach-Denk-Mal-Stiftung für die Rettung des Kunstwerks stark zu machen. "Diese Aktion ist beispielhaft", so Dr. Willi Real, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), heute in Bamberg. "Es ist auf das Engagement der Schüler zurückzuführen, dass die DBU das Projekt mit 51.000 Euro unterstützt."
Engagement der Schüler brachte Stein ins Rollen
Unter dem Motto "Der Stein beginnt zu reden" hatten die Schüler die Patenschaft für die Kreuzwegstationen übernommen, unterstützt und fachlich beraten von der Ibach-Denk-Mal-Stiftung, die das Projekt initiiert hatte. Zusammen mit der DBU entstand eine ungewöhnliche Idee: Wenn es den Schülern gelänge, die Hälfte der Kosten für die Restaurierung zu beschaffen, würde die DBU den Rest beisteuern.
Klinken putzen für den Kreuzweg
Die Schüler machten sich mit vielen Aktionen eifrig ans Spendensammeln. Die Stadt Bamberg übernahm die Kosten für eines der sieben Reliefs, und auch das Geld für die Restaurierung zweier weiterer Stationen hatten die Schüler bald beisammen. Dort, wo noch restliche Mittel fehlten, halfen Stadt und Bürger nach, um mit fachlicher Unterstützung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege den Kreuzweg restaurieren zu können.
"Schüler sind bereit, Verantwortung zu übernehmen"
"So viel Tatkraft muss belohnt werden", sagte Real heute. "Die Schüler haben bewiesen, dass sie ein ausgeprägtes Bewusstsein für ihre Umwelt und Kultur besitzen und bereit sind, für deren Erhalt und Schutz Verantwortung zu übernehmen." Schüler und Lehrer hätten sich intensiv mit dem bedeutenden Denkmal, seinen Schäden und den Möglichkeiten einer Restaurierung auseinandergesetzt.
Ehrung mit dem Bürgerpreis
"Eine hohe Motivation für die Schüler ist die Unterstützung durch den Erzbischof von Bamberg und den Oberbürgermeister der Stadt", so Heide Ibach von der Ibach-Stiftung. "Ihre Schirmherrschaft für das Projekt und die Auszeichnung der Schüler mit dem Bürgerpreis der Stadt haben signalisiert, dass das Engagement anerkannt wird. Die DBU-Förderung zeigt den Schülern endgültig, dass man gemeinsam etwas erreichen kann."
Ansprechpartnerin für weitere Informationen: Heide Ibach, Ibach-Denk-Mal-Stiftung, 0951/68037, heide.ibach@steinkonservierung.com