Remmel informiert sich über Natur- und Umweltschutz der DBU

Nordrhein-Westfalens Umweltminister zu Gedankenaustausch bei Generalsekretär Dr. Bottermann

Osnabrück. Fragen des Natur- und Umweltschutzes standen im Zentrum eines Gedankenaustausches, zu dem sich jetzt Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel und Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), in der Stiftungs-Geschäftsstelle in Osnabrück trafen. Thematisiert wurden unter anderem die Auswirkungen des Flächenverbrauchs und der Stellenwert nachhaltigen Konsums. Zudem stellte Bottermann einige der über 1.300 Projekte vor, die die DBU im bevölkerungsreichsten Bundesland seit Stiftungsgründung vor knapp 23 Jahren mit rund 206 Millionen Euro gefördert hat. Remmel zeigte sich beeindruckt, „dass Nordrhein-Westfalen einen Spitzenplatz in der Förderstatistik einnimmt“ und sprach von einem „Konsens ihrer Positionen zum Natur- und Umweltschutz, der Anknüpfungspunkte für einen weiteren Dialog und gemeinsame Projekte bieten“ könne.

Überangebot an Lebensmitteln führt zu Verschwendung

So waren sich Remmel und Bottermann darin einig, dass Lebensmittel zu wenig wertgeschätzt würden. Das Überangebot an Lebensmitteln führe zu Verschwendung, viele würden vernichtet. Produkte aus fremden Ländern würden beispielsweise zu jeder Jahreszeit kostengünstig in den heimischen Supermärkten angeboten. Um den Ausstoß von Treibhausgasen, die auf dem Weg von der Erzeugung bis zum heimischen Kühlschrank entstehen, zu verringern, sollte vermehrt auf saisonale und regionale Produkte zurückgegriffen werden. Bottermann verwies in diesem Zusammenhang auf das DBU-geförderte Projekt „Trialog“ der Katholischen LandvolkHochschule Oesede. Durch das Umweltbildungsprojekt seien Erzeuger, Handel und Verbraucher für nachhaltiges und regionales Wirtschaften sensibilisiert worden und hätten die jeweils andere Sichtweise am Beispiel der Wertschöpfungskette Lebensmittel und Energie kennengelernt. Remmel verwies darauf, dass Umweltbildung eine wichtige Rolle zukomme, um die Gesellschaft zu langfristigem Umdenken im Sinne der Nachhaltigkeit zu motivieren. 

Flächenverbrauch auch Thema der Internationalen Sommerakademie der DBU

Auch zum Thema Flächenverbrauch tauschten Remmel und Bottermann ihre Positionen aus. Sie stimmten überein, dass die tägliche Ausweisung von über 75 Hektar Siedlungs- und Verkehrsflächen in Deutschland ein inakzeptabler Zustand sei, da wertvolle Flächen an anderer Stelle fehlen würden, etwa in der Landwirtschaft. Wenn wegen des schrumpfenden Flächenangebots Pachtpreise stiegen, habe das zur Folge, dass die Flächen intensiver bewirtschaftet werden müssten. Die Folgen großflächigen Maisanbaus und der damit einhergehende höhere Einsatz von Pflanzenschutzmitteln seien eine dramatische Abnahme der Biodiversität bei Pflanzen und Tieren und Belastungen von Grund- und Oberflächenwasser. Wenn dann noch eine intensive Tierproduktion und der Wunsch jedes Gemeinderates, auf bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen neue Wohn- und Gewerbegebiete auszuweisen, hinzukämen, müsse Fläche in Deutschland immer knapper und immer teurer werden. Bottermann informierte Remmel darüber, dass sich die Internationale Sommerakademie der DBU, die alljährlich im sächsischen Ostritz stattfindet, des Themas annehmen werde.

Sicherung des Nationalen Naturerbes

Die Sicherung des Nationalen Naturerbes durch die DBU und ihre „Tochter“ DBU-Naturerbe GmbH wurde ebenfalls diskutiert. Bottermann erläuterte Remmel, dass die DBU knapp die Hälfte der rund 125.000 Hektar Naturflächen übernommen habe, die der Bund kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. Dazu gehörten auch rund 2.200 Hektar in der nordrhein-westfälischen Wahner Heide, die sich durch großflächige, zentrale Offenlandbereiche mit Heiden, Sandtrockenrasen und Mooren einschließlich kleinerer Stillgewässer auszeichneten. Ziel sei es, die Offenlandstandorte und Gewässer zu bewahren und zu optimieren, die Wälder zu erhalten, umzubauen und natürlich zu entwickeln. Begrüßt wurde von Remmel und Bottermann die im Koalitionsvertrag getroffene Vereinbarung, das Nationale Naturerbe um mindestens weitere 30.000 Hektar zu erweitern, hierfür ehemalige Militärflächen von der Privatisierung auszunehmen und an interessierte Länder, Umweltverbände oder -stiftungen zu übertragen.

Über die Auswirkungen des Flächenverbrauchs und den Stellenwert nachhaltigen Konsums diskutierten NRW-Umweltminister Johannes Remmel (r.) und DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann in Osnabrück.
©

Medien & Infos