Osnabrück. Es war die 141. Space-Shuttle-Mission, die 24. Mission zur Internationalen Raumstation (ISS) – und die bisher wichtigste europäische: Am 7. Februar dieses Jahres brachen Hans Schlegel, deutscher Astronaut der European Space Agency (ESA), und sechs weitere Astronauten mit der Raumfähre Atlantis ins All auf. Das Ziel: Europas erster ständig bemannter Außenposten im All, das Forschungslabor Columbus, sollte an die Station angebracht werden. „Dieses Labor wird europäische Weltraumgeschichte schreiben“, ist sich Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), sicher. Er wird Schlegel am Mittwoch, 26. November, um 18 Uhr im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU begrüßen, wenn der Astronaut unter dem Titel „Das Weltraumlabor Columbus, eine Reise zu neuen Ufern“ von dieser Mission berichten wird. Der Vortrag ist öffentlich und kostenfrei. Eine Anmeldung ist erforderlich.
"Columbus": Neue Pfade in der Weltraumforschung
„Columbus“: Ein klangvoller Name, der für Entdeckungen und Erkundungen weit entfernter Welten steht. Wie einst der gleichnamige berühmte Seefahrer 1492 aufbrach, um neue Seewege zu finden, wurde im Februar das europäische Forschungslabor Columbus an Bord der Raumfähre Atlantis zur ISS auf den Weg geschickt, um neue Pfade in der Weltraumforschung zu betreten: als erstes europäisches Raumlabor für Langzeitforschung unter Weltraumbedingungen.
"Meilenstein-Mission" - Jährlich rund 500 wissenschaftliche Experimente - "Natur im positiven Sinne beeinflussen"
Schlegel trug entscheidend zum Erfolg dieses von der ESA als „Meilenstein-Mission“ bezeichneten Auftrags bei: Als so genannter Missionsspezialist nahm er an einem der drei Außenbordeinsätze teil, koordinierte die beiden anderen und half bei der Überführung des fast sieben Meter langen und 12,8 Tonnen schweren Columbus-Moduls von der Atlantis-Ladebucht zur ISS. Seit dem 11. Februar ist es an die Weltraumstation angedockt und umkreist die Erde in circa 350 Kilometern Höhe mit 28.000 Kilometern pro Stunde. Mit Columbus sei es nun für die nächsten zehn Jahre möglich, so die ESA, jährlich rund 500 wissenschaftliche Experimente in unterschiedlichen Disziplinen wie zum Beispiel Zellbiologie, Botanik, Werkstoffwissenschaften, Grundlagenphysik oder Astronomie durchzuführen. Er hoffe, hatte Schlegel vor dem Flug in einem Interview mit der DBU gesagt, dass das Wissen und das Verständnis, das die Astronauten mit zurück zur Erde brächten, ausschließlich dazu genutzt würden, „die Natur im positiven Sinne zu beeinflussen“: Umweltschutz sei für ihn „ein ganz wichtiges Thema“. Denn aus der Perspektive der niedrigen Erdumlaufbahn von ungefähr 350 Kilometern erkenne man eines ganz genau: „Die Erde in ihrer Verletzlichkeit, sehr diffizil, sehr filigran.“
Vortrag von Schlegel am 26. November im ZUK der DBU - Anmeldung erbeten
Von seiner diesjährigen Weltraummission – die für den Diplom-Physiker nach 1993 die zweite war –, seinem Weltraumspaziergang und seiner für Nicht-Astronauten ungewöhnlichen Perspektive auf das „Mutterraumschiff Erde“ wird Schlegel am Mittwoch, 26. November, von 18 bis ca. 19.15 Uhr im ZUK der DBU (An der Bornau 2, 49090 Osnabrück) berichten. Nach dem Vortrag steht er für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um eine Anmeldung bis zum 21. November per Fax (0541/ 9633-990) wird gebeten. Mehr Informationen finden sich unter www.dbu.de/550artikel28288_135.html.