„Die positive Resonanz auf die Tagung zeigt, wie groß das Bedürfnis der Aktiven ist, sich zu vernetzen. Es gibt einen gemeinsamen Geist, deutschlandweit städtische Gewässer zu beleben“, resümierte Detlef Gerdts, Fachbereichsleiter Umwelt der Stadt Osnabrück. Das neue Netzwerk soll nach Meinung der Tagungsteilnehmer vor allem Praktikern helfen, indem es Querverbindungen zu den Fachverbänden, kommunalen Spitzenverbänden, Stiftungen und anderen Kooperationspartnern erstelle. „Wir wollen eine Lobby schaffen, um die ökologische Bedeutung der städtischen Flüsse in der Bevölkerung zu verankern“, betonte Gerdts. Das Netzwerk soll gute Praxisbeispiele dokumentieren, Fehlschläge kommunizieren, also Wissen verfügbar machen. „Es könnte weitergehend Leitfäden für Neueinsteiger entwickeln, dabei helfen Finanzierungsquellen zu finden und Vorschläge machen, um Verwaltungsvorgänge zu vereinfachen“, so Gerdts. Auf ganz praktische Fragen, wie etwa Flüsse für den Menschen zugänglich gemacht werden können ohne eine Gefahr für Kinder darzustellen – darauf will das Netzwerk Antworten zusammentragen. Außerdem soll es Visionen für Gewässer in Städten formulieren und Methoden für mehr Partizipation in Planungsprozessen bereitstellen.
Pleißeöffnung in Leipzig zeigt gelungene Bürger-Partizipation Wie groß die Anteilnahme der Bevölkerung bei Revitalisierungsprojekten sein kann, zeigt etwa ein DBU-Projekt in Leipzig. Das Vorhaben zur Öffnung des Pleißemühlgrabens hat zum Ziel, die Bürger mit einer „gläsernen Baustelle“ eng einzubinden in die Planung und Umsetzung der Freilegung eines überdachten Flussabschnittes. „Über 200 Schüler aus unterschiedlichen Schulen und zahlreiche Studenten der Leipziger Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur waren in Kursen und Arbeitsgruppen, Führungen und Wettbewerben aktiv und kreativ daran beteiligt", lobte Brickwedde. Projekte wie diese könnten helfen, Natur für Jugendliche wieder verstärkt erlebbar zu machen.
Stadt Osnabrück initiierte schon 2005 Erfahrungsaustausch - Tagung knüpft an Ergebnisse an
Die Stadt Osnabrück hatte schon im Frühjahr 2005 unter dem Motto „Entdecken – nicht verstecken“ zu einem Erfahrungsaustausch eingeladen. Eigene Erfahrungen mit der Re-vitalisierung eines urbanen Flusses sammelte die Kommune unter anderem im Rahmen des DBU-Projektes „Lebendige Hase“. An diese Diskussion und an das oft geäußerte Bedürfnis, koordiniert und vernetzt an die Arbeit am Fluss zu gehen, knüpfte jetzt die Tagung „Lebendige Gewässer im städtischen Raum“ im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU an.
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt: Christiane Balks, Fachbereich Umwelt der Stadt Osnabrück, Telefon: 0541/ 323 31 62, balks@osnabrueck.de