Platzeck: „Schönes Beispiel für partnerschaftliches Miteinander – in Zeiten knappen Geldes“
Umweltbildungs- und Konferenzzentrum am "Haus der Natur" in Potsdam eröffnet - 730.000 Euro von Land und DBU
Potsdam. "Die intensive Auseinandersetzung mit den vielfältigen Problemen und Herausforderungen des Natur- und Umweltschutzes machen eines klar: Nur über den gemeinsamen Diskurs und eine breite Beteiligung der Bevölkerung werden Lösungswege aufgezeigt, die konsensfähig sind - auch wenn zunächst Interessens- und Nutzungskonflikte hart aufeinander stoßen." - Mit diesen Worten betonte heute zur Eröffnung des Umweltbildungs- und Konferenzzentrums am "Haus der Natur" in Potsdam Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Bedeutung gelungener Umweltkommunikation. Mit Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck, Umweltminister Dietmar Woidke und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jacobs übergab Brickwedde das Zentrum seiner Bestimmung. Es war mit mehr als 400.000 Euro von Brandenburgs Agrar- und Umweltministerium (MLUV) und mit rund 330.000 Euro durch die DBU gefördert worden.
Unterschiedlichen Zielgruppen Wissen zu Natur- und Umweltschutz vermitteln
Ziel des neuen Bildungs- und Konferenzzentrums ist es, durch Veranstaltungen und Seminare unterschiedlichen Zielgruppen Wissen zu Natur- und Umweltschutz zu vermitteln. So soll zugleich der ehrenamtliche Umwelt- und Naturschutz in Brandenburg gestärkt werden. Geplant sind öffentliche Veranstaltungen, Fachtagungen, Ausstellungen sowie Umweltbildungsveranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft. Das Bauvorhaben umfasste nach erfolgter Asbestsanierung den Ausbau eines Tagungssaales für 100 Personen im Dachgeschoss. Durch die Installation einer Photovoltaikanlage sowie einer Regenwassernutzungsanlage soll ein nachhaltiger Umgang mit den natürlichen Ressourcen vermittelt werden.
Auch bisher vernachlässigte Themen auf der Tagesordnung
Auch bisher vernachlässigte Themen, so Brickwedde, etwa die historische Entwicklung des Natur- und Umweltschutzes oder die Zusammenhänge zwischen dem Lebensstil in Industriegesellschaften und den globalen Entwicklungen, sollten im neuen Zentrum auf der Tagesordnung stehen. Gerade wachsendes Bürgerengagement werde mit Blick auf anstehende Aufgaben im Natur- und Umweltschutz in den kommenden Jahren von zentraler Bedeutung sein. Deshalb habe die DBU auch in den Aufbau von Umweltbildungseinrichtungen in Deutschland rund 60 Millionen Euro investiert.
Platzeck: "Dieses schöne neue Veranstaltungszentrum mit Leben erfüllen"
Ministerpräsident Matthias Platzeck würdigte das "Haus der Natur" als "schönes Beispiel dafür, was partnerschaftliches, vertrauensvolles Miteinander von Verbänden, Stiftung und Verwaltung hervorzubringen vermag - und das in Zeiten knappen Geldes". Alle Beteiligten hofften nun auf wichtige Impulse für nachhaltige und ökologisch orientierte Entwicklungen, für gesellschaftliche Kommunikation und Bildung, für Kultur und Wissenschaft. Ab jetzt werde vieles davon abhängen, wie das "Haus der Natur" sein Potenzial ausschöpfe - sowohl das der im Hause ansässigen Verbände, als auch das der Einrichtungen, Verbände und Vereine im ganzen Land, die eingeladen seien, "dieses schöne neue Veranstaltungszentrum mit zu nutzen und mit Leben zu erfüllen".
Woidke: "Intelligenzzuwachs nötig, um Herausforderungen zu meistern"
Umweltminister Dietmar Woidke betonte, angesichts der aktuellen Umwelt- und Energieprobleme könnten die großen gemeinsamen Herausforderungen nur gemeistert werden, wenn es einen Intelligenzzuwachs gebe, Naturzusammenhänge noch besser zu verstehen, Landschaft und Ressourcen wirkungsvoller zu nutzen. Woidke: "Ich meine Intelligenz zu Sparsamkeit, zu vertretbarem Konsumverhalten, aber auch zur Kooperationsfähigkeit, zur Mobilisierung der ganzen Gesellschaft, zu Demokratie und Gerechtigkeit auch in allen Grundentscheidungen, die Mensch und Erde betreffen." Woidke dankte für das große Engagement zum Bau des neuen Zentrums. Das Bildungszentrum müsse nun ein Werk aller Umweltverbände und ihrer Partner werden. Dann könne das Haus der Natur "ein echtes gesellschaftlichen Ereignis nicht nur für Potsdam werden".
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 21407): Haus der Natur, Regine Auster, Tel.: 0331/2015525, Fax: 0331/2015527, E-Mail: Haus-der-Natur@t-online.de