Radeln. „Ich bin der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sehr dankbar, dass Sie unsere rumänische Tabaluga-Stiftung mit einem so hohen Betrag unterstützt hat. So wird für die Kinder eine bessere und umweltfreundlichere Zukunft möglich.“ Das sagte heute der Musiker Peter Maffay bei der feierlichen Eröffnung seiner „Kinderschutzburg“ im rumänischen Radeln. In dem Ferienheim auf dem Gelände einer alten Kirchenburg sollen traumatisierte Kinder nun Schutz und Erholung finden. „Wir wollen den benachteiligten Kindern in Rumänien helfen, den Weg in eine bessere Zukunft zu finden, in der auch der Umweltschutz seinen Platz findet“, betonte in seiner Festrede Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). „Es ist wichtig, dass die Kinder im Zusammenhang mit den grundlegenden therapeutischen Maßnahmen auch aus der Schönheit und dem Wert der Natur Kraft tanken und den Gedanken des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit verinnerlichen.“
Kulturstaatsminister Neumann lobt DBU-Engagement
„Es ist sehr zu begrüßen, dass sich die DBU in diesem Vorzeigeprojekt engagiert und auch in Osteuropa dabei hilft, die Menschen für einen nachhaltigen Lebensstil zu sensibilisieren“, unterstrich Kulturstaatsminister Bernd Neumann anlässlich der Eröffnung in Radeln. Der Staatsminister hob hervor, das von der DBU unterstützte Engagement Maffays habe nicht nur einen hohen sozialen und ökologischen Aspekt: „Wenn Sie sich heute intensiv für traumatisierte Kinder engagieren und sich gleichzeitig mit dem Erhalt des siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbes befassen, bauen Sie eine breite Brücke zwischen nationaler Identität und europäischem Bewusstsein. Dies ist eine wichtige Arbeit, die konkrete Hilfe vor Ort leistet und für diese Kinder eine bessere Zukunft schafft.“
Moderne Umwelttechnik für Kinderheim
Im Ferienheim sei mit finanzieller Hilfe der DBU ein Scheitholzvergaserkessel eingebaut worden, der einen niedrigen Schadstoffausstoß bei einem hohen Wirkungsgrad biete, so Brickwedde. Außerdem sei eine solarthermische Anlage installiert worden, die im Sommer für warmes Wasser sorge. Dafür habe die Stiftung 37.500 Euro bewilligt. Weitere 125.000 Euro seien für den Aufbau einer Pflanzenkläranlage bereitgestellt worden, um das Abwasser zu reinigen. „Hier in Radeln wird beispielhaft aufgezeigt, wie auch kleine Gemeinden in Mittel- und Osteuropa einen Beitrag zu Umweltschutz und Regionalentwicklung leisten können“, lobte Brickwedde.
Besucher informierten sich über Teilprojekte
Ein Gottesdienst sowie der Auftritt verschiedener traditioneller Musik- und Tanzgruppen bildeten das Rahmenprogramm der Eröffnungsfeier. Zusätzlich konnten sich die Besucher auf Schautafeln über die einzelnen Teilprojekte in Radeln informieren.
Über die Tabaluga-Stiftung
Die Tabaluga-Stiftung in Rumänien ist ein Ableger der deutschen Peter Maffay Stiftung. Diese hatte der Musiker im Jahr 2000 gegründet, um sich unter anderem für sozial benachteiligte Kinder einzusetzen. Der Sitz der Stiftung ist in Tutzing. Ein weiterer Sitz wurde mit der Fundaciòn Tabaluga ab 2003 in Pollenca auf Mallorca eingerichtet. Eine weitläufige Finca bietet dort eine Reihe von Möglichkeiten für bis zu 14 Kinder und Jugendliche, um mit ihren Therapeuten wichtige, neue Erfahrungen zu sammeln. Das jüngste Projekt der Peter Maffay Stiftung wurde ab 2008 mit der Fundatia Tabaluga im rumänischen Radeln gegründet. Hier entsteht analog zu Mallorca ein weiterer Schutzraum für Kinder in der historischen Kirchenburg. Es handelt sich um Kinder und Jugendliche mit sozialen Problemen, mit Trauerproblematik etwa durch den Verlust eines Elternteils oder chronisch schwer erkrankte und/oder behinderte Kinder mit ihren Geschwistern und Eltern. Auch Pflegekinder oder Alleinerziehende mit Kindern, die humanitärer Hilfe bedürfen (z. B. aus Tschernobyl, Afghanistan, Irak), finden hier Hilfe.
Ansprechpartner bei Fragen zum Projekt (AZ 28884 u. 28903): Albert Luppart, Peter Maffay Stiftung, Telefon 08158/93050 und 0172/8429645, Telefax 08158/930567