„Otterbahn frei!“ für deutsch-tschechisches Gewässernetz

Fischotter ist Botschafter eines grenzüberschreitenden Naturschutzes – Goldene Ottertrittsiegel als Symbole

Mitwitz. Der Startschuss für das Projekt „Otterbahnen nach Oberfranken“ der Ökologischen Bildungsstelle Oberfranken (ÖBO) ist gefallen. „Es geht um die Vernetzung von Lebensräumen, die für die Bewahrung von Natur und Artenschutz weltweit von entscheidender Bedeutung ist! Deshalb haben wir hier einen Schwerpunkt unserer Aktivitäten und sind dem Otter seit Jahren verbunden“, betonte heute Hubert Weinzierl, Kuratoriumsvorsitzender der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), zur Eröffnung des deutsch-tschechischen Projektes. Die DBU fördert es mit gut 120.000 Euro. Als Symbol dafür, dass Fischotter in Oberfranken bald wieder Spuren hinterlassen werden, erhielten von Projektleiterin Dr. Katrin Ruff im Wasserschloss Mitwitz Dr. Marcel Huber, Staatssekretär des bayerischen Umweltministeriums, Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Vorsitzender der Oberfrankenstiftung, und Sebastian Schönauer, stellvertretender Vorsitzender des Bundes Naturschutz in Bayern, goldbesprühte Ottertrittsiegel.

Tschechische Otter sollen über Oberfranken nach Belgien und Luxemburg gelotst werden

„Durch Mitteleuropa klafft eine riesige Verbreitungslücke, die den Artbestand der stark gefährdeten Otter in einen östlichen und einen westlichen aufspaltet“, erklärte Ruff. „Das Projekt ‚Otterbahnen nach Oberfranken’ soll die tschechischen Fischotter über Oberfranken nach Luxemburg und Belgien lotsen.“ Die tschechischen Naturschutzbehörden und die Tschechische Otterstiftung seien eng in das Projekt eingebunden. Ruff: „Der Otter ist nicht nur ein Symbol für einen nachhaltigen Gewässerschutz, er wird auch zum Botschafter für grenzüberschreitenden Naturschutz!“

Der Fischotter soll wieder durch Oberfranken schwimmen und sich von Tschechien aus nach Belgien und Luxemburg verbreiten. Das ist das Ziel des DBU-geförderten Projektes "Otterbahnen nach Oberfranken".
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Im Interesse des Otters: Tagung, Webseite und Ausstellung

Das Otterbahnen-Projekt starte sogleich in großen Schritten, kündigte Ruff an: Die projektbegleitende, gerade online gestellte Webseite www.otterfranken.de vernetze interessierte Fachleute und Naturschützer in einer „Ottermunity“. Am 6. und 7. März findet die Tagung „Gewässerentwicklung und Lebensraumkorridore für und mit der Leittierart Fischotter“ im bayerischen Mauth statt. Dort wird auch die projektbezogene Wanderausstellung "Fischotter" in deutscher und in tschechischer Sprache eröffnet.

Grenzüberschreitende Angelegenheiten: Naturschutz und Artenvielfalt

DBU-Kuratoriumsvorsitzender Weinzierl betonte, „Naturschutz und Artenvielfalt sind grenzüberschreitende Angelegenheiten!“ Die Zerschneidung von Lebensräumen, insbesondere in Westdeutschland sowie auch in Oberfranken, habe den Otter fast gänzlich verschwinden lassen. „Wie gut, dass es im benachbarten Tschechien noch eine stabile Population gibt!“ Das Projekt der ÖBO sei ein vorbildliches Modell für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Hauptgrund für die DBU-Unterstützung sei die Zusammenführung der unterschiedlichen Projektpartner aus Oberfranken und Tschechien im Interesse des Naturschutzes.

Hoffentlich bald schon hinterlässt der Otter wieder Spuren in Oberfranken. Bei der heutigen Projekteröffnung in Mitwitz wurden den Projektförderern symbolisch dafür goldbesprühte Ottertrittsiegel überreicht.
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DBU seit vielen Jahren eng mit Otter verbunden

Zahlreiche Projekte seien von der DBU bereits unterstützt worden, darunter das für den Schutz des Fischotters in Deutschland und Europa zielführende Otterhabitat-Netzwerk Europa (OHNE), das noch unter der Regie des verstorbenen, weltweit führenden Otter-Protagonisten Claus Reuther entwickelt wurde. Auch das Blaue Metropolnetz in Hamburg, ein Projekt des Otterzentrums Hankensbüttel, gehöre dazu. Neben dem Otter, der als gefährdetes Säugetier für Gewässersysteme stehe, liege ein starker Fokus der DBU-Förderung auf der Wildkatze als „Flaggschiff-Tierart“ für den Lebensraum Wald.

Ehemalige DBU-Stipendiatin promovierte erfolgreich über Fischotter

Ganz besonders stolz sei die DBU auch darauf, so Weinzierl, dass die Projektinitiatorin Dr. Katrin Ruff als ehemalige Promotionsstipendiatin der DBU nach einem hervorragenden Abschluss nun im Schloss Mitwitz arbeite. Die Diplom-Biologin promovierte über die Ernährung und Haltung des Fischotters.


Ansprechparterin für Fragen zum Projekt (AZ 25151): Dr. Katrin Ruff, Ökologische Bildungsstätte Oberfranken, Telefon: 09266-6286, Telefax:09266-6442

Erfolgreiche DBU-Stipendiatin: Dr. Katrin Ruff promovierte über den Fischotter und arbeitet nun bei der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken im Wasserschloss Mitwitz.
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