Ostritz. "Osterweiterung der EU - Chancen und Risiken für Ostdeutschland" - so lautet der Titel einer Akademieveranstaltung, zu der fünf große deutsche Stiftungen am Freitag, 11. Mai, in das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal in Ostritz an der Neiße (Sachsen) einladen. Redner der Veranstaltung sind der sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf, der Kuratoriumsvorsitzende der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und Bundesbankpräsident i. R. Prof. Dr. Tietmeyer, Prof. Dr. Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank und einer der "7 Weisen" zur Regulierung der europäischen Wertpapiermärkte bei der EU-Kommission sowie der polnische Minister a. D. Prof. Dr. Maciej Nowicki (Präsident ECOFUND Polen und Träger des Deutschen Umweltpreises der DBU). Moderiert wird die Veranstaltung von DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde. Es werden 300 Multiplikatoren aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft erwartet.
"Stiftungen werden auch in Zukunft einen gewichtigen Anteil an der Erweiterung der Europäischen Union tragen: Sie bauen mit an geistigen Zentren, in der die Multiplikatoren aus Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zentrale Themen jenseits von Parteigrenzen, Weltanschauungen und Interessengegensätzen diskutieren", sagte Brickwedde. In diesen Zentren sollten auch besonders Internationalität, Ost-West-Begegnung und Dialog der Generationen eine wichtige Rolle spielen. Ostritz mit dem Internationalen Begegnungszentrum habe sich hier als Stadt im Dreiländereck Deutschland/Polen/Tschechien als Veranstaltungsort besonders empfohlen.
30 bis 40 Prozent der Beitrittskosten von mittel- und osteuropäischen Ländern in die EU würden auf den Umweltschutz entfallen. Die Angleichung der Umweltstandards werde über 120 Milliarden Euro kosten. Infrastruktursanierungen im riesigen Ausmaß stünden an. Es gelte die Erfahrungen der Ostdeutschen im letzten Jahrzehnt in die mittel- und osteuropäischen Staaten zu übertragen. Weitere ökonomische und ökologische Chancen und Risiken der Osterweiterung sollen während der um 16.00 Uhr beginnenden Veranstaltung diskutiert werden, zu der neben der DBU (Osnabrück) auch die Robert Bosch Stiftung (Stuttgart), die Körber-Stiftung (Hamburg), die Zeit-Stiftung (Hamburg) und die Allianz Umweltstiftung (München) einladen.