Doberlug-Kirchhain. 16 freiwillige Helferinnen und Helfer aus ganz Deutschland nutzen ihre Freizeit, um sich im praktischen Naturschutz zu engagieren: Vom 25. bis zum 31. August ist der Verein Bergwaldprojekt zum ersten Mal zu Gast auf der DBU-Naturerbefläche Weißhaus im Landkreis Elbe-Elster. Eine Woche lang leisten die Teilnehmenden einen persönlichen Beitrag, um dort wertvolle Moor- und Heideflächen vom Gehölzaufwuchs zu befreien und Zäune für das Auerwild für eine bessere Sichtbarkeit zu verblenden. Neben den praktischen Arbeiten soll der Einsatz die Freiwilligen auch für eine nachhaltige Lebensweise in ihrem Alltag sensibilisieren.
Naturschutz als Gemeinschaftsaufgabe
Dieses Mal stehen die Moorflächen an der Vehne im Fokus: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland entfernen in Handarbeit junge Birken- und Kiefern, die dem Moor das lebensnotwendige Wasser entziehen. Gehölze erhöhen grundsätzlich die Verdunstung und beschleunigen das Austrocknen des Torfbodens. „Die freiwilligen Helferinnen und Helfer leisten hier harte Arbeit“, stellt DBU-Koordinator Andreas Petzel vom Bundesforstbetrieb Lausitz fest. Arbeit, die sich lohnt: So wird die Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushaltes unterstützt und der selten gewordene Lebensraum bleibt für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten erhalten. Die rund 1.000 Hektar große, ehemals militärisch genutzte Fläche gehört zum Nationalen Naturerbe und gehört seit 2012 der gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem DBU Naturerbe. „Durch die jahrzehntelange militärische Nutzung haben sich hier wertvolle Lebensräume entwickelt“, weiß Petzel. So wurden beispielsweise Wiesen auf dem Gelände in der Vergangenheit nicht gedüngt oder intensiv landwirtschaftlich genutzt. Sie blieben nährstoffarme Lebensräume, die in Deutschland selten geworden sind. „Wir finanzieren den Einsatz zum ersten Mal auf der DBU-Naturerbefläche Weißhaus gemeinsam mit dem Verein Bergwaldprojekt und dem Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft“, ergänzt Petzel.
Das Bergwaldprojekt organisiert 186 Projektwochen in ganz Deutschland
Unter fachkundiger Leitung von Jakob Reuter vom Bergwaldprojekt werden die Teilnehmenden nicht nur praktische Erfahrung sammeln, sondern auch an einer Exkursion teilnehmen, um die vielfältigen Aspekte des Projektgebietes und dessen Bedeutung für den Menschen näher zu beleuchten. Dieses Jahr geht es an dem Nachmittag auf die benachbarte DBU-Naturerbefläche Prösa. „Das Bergwaldprojekt bringt mit seinen Einsatzwochen allein in Deutschland jedes Jahr über 5000 Menschen in die Natur. 2024 finden 186 Projektwochen an 95 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland statt“, weiß Reuter. Insgesamt sechs Projektwochen finden in diesem Jahr auf DBU-Naturerbeflächen statt. Ziel der Arbeitseinsätze ist es, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme zu erhalten, den Teilnehmern die Bedeutung und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit zu einem naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.bergwaldprojekt.de.
HINWEIS AN DIE REDAKTIONEN: Bei Interesse sind Sie herzlich eingeladen, sich selbst einen Eindruck von den Arbeiten vor Ort zu machen. Bitte melden Sie sich bei Andreas Petzel (Tel.: 03576 2531-21, Andreas.Petzel@bundesimmobilien.de), um einen Termin zu vereinbaren.