Herne. „Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Städte. Die nachhaltige Quartiersentwicklung muss – besonders dort wo sie bisher nicht im Blickpunkt lag – zentrale Aufgabe der Kommunen sein“, so Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Ein gesellschaftlicher Wandel hin zu mehr Lebensqualität und Miteinander ließe sich sehr gut mit aktuellen Herausforderungen im Umweltschutz vereinen. Gemeinsam mit ausgesuchten Modell-Quartieren entwickelt das Institut für Kirche und Gesellschaft (IKG) der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) nun einen Maßnahmenkatalog, mit dem Projekte zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung erprobt werden sollen. Das Interesse an und die Akzeptanz von Umweltschutzmaßnahmen würden dadurch in der Bevölkerung geweckt und erhöht. In den nächsten zwei Jahren werde die nachhaltige Entwicklung vorangebracht, die fachlich und finanziell mit rund 370.000 Euro durch die DBU gefördert wird.
Bottermann: „Urbanisierung und Umweltgerechtigkeit gewinnen auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Mit diesem Projekt wird ein bundesweit übertragbares Modell für eine nachhaltigere Gestaltung im Quartier mit einer sozialverträglichen Umsetzung in den Stadtteilen geschaffen.“ In dem Projekt werden die drei Modell-Stadtteile Hamme (Bochum), Wanne-Süd (Herne) sowie Merklinde (Castrop-Rauxel) zu Hauptakteuren für nachhaltige Quartiersentwicklung. Pro Stadtviertel sollen drei bis vier Einzelprojekte umgesetzt werden, mit denen die Themen Mobilität, Energieeffizienz, Ernährung und Konsum, Stadtentwicklung und Gebäudesanierung sowie Flächennutzung und Klimafolgenanpassung vorangetrieben werden. „Durch eine zielgruppengerechte Kommunikation und Angebote an vertrauten Orten werden wir Berührungsängste abbauen und den Zugang zum Thema erleichtern“, so Klaus Breyer, Projektinitiator und Leiter des IKG. Dem stimmen Dr. Judith Kuhn und ihr Kollege Axel Rolfsmeier vom Projektteam des IKG zu. Neben den Anwohnenden sollen Schulen, Gewerbetreibende, Wohnungsbaugenossenschaften, Migrantenorganisationen, Selbsthilfegruppen und Politiker eingebunden werden, um im Stadtteil alle zu erreichen und einzubeziehen.