"best of be.st"-Tagung im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) eröffnet - Nachhaltigkeit als "zukunftssichernde Unternehmenspolitik"
Osnabrück. Wie lassen sich ökonomische, ökologische und soziale Aspekte im Management von Unternehmen miteinander verbinden? Antworten liefert der Kongress "best of be.st", der heute im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) stattfindet. "be.st" steht für "Benchmarking for Sustainability" und bezeichnet Methoden, die den Nachhaltigkeitsbegriff in Unternehmen mit Leben füllen sollen. "Damit wird Nachhaltigkeit so konkret und messbar, dass sie als zukunftsichernde Politik für kleine und mittlere Unternehmen verstanden werden muss", sagte Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär, zum Auftakt der Veranstaltung. Die DBU hat die Entwicklung von "be.st" mit rund 330.000 Euro unterstützt.
Nachhaltigkeit, zugeschnitten auf die Unternehmen
"Nachhaltigkeitsmanagement geht den Mitarbeitern schnell in Fleisch und Blut über - vorausgesetzt, es orientiert sich an den Prozessen und Bedürfnissen der Unternehmen", so Brickwedde. Für diesen Ansatz stehe das Projekt "be.st."
Produkte und Dienstleistungen ökologisch, sozial und ökonomisch gerechter erzeugen.
Initiiert wurde "be.st" von dem Verein future (Münster), einer Umweltinitiative von Unternehmern. In Zusammenarbeit mit dem Wuppertal Institut sind in den vergangenen drei Jahren spezifische Methoden entwickelt und in sechs mittelständischen Betrieben in die Praxis umgesetzt worden. "Mit Hilfe von be.st. ist es möglich, Produkte und Dienstleistungen ökologisch, sozial und ökonomisch gerechter als bisher zu erzeugen. Qualitätsmanagement wird mit den Anforderungen der Nachhaltigkeit unmittelbar zu einem praxistauglichen Managementsystem verknüpft, so dass es einen direkten Eingang in den betrieblich Alltag findet", so Verena Exner, Expertin bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.
Abschied vom Abteilungsdenken
Dr. Udo Westermann, Geschäftsführer von future e.V. und Initiator des Projekts: "Für die Zukunft eines Unternehmens sind die Ansprüche von Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten und Gesellschaft entscheidend. Doch in einzelnen Geschäftsprozessen wie Auftragsabwicklung, Kundenservice und Logistik hat sich diese Einsicht oft noch nicht durchgesetzt." Der "be.st"-Ansatz verabschiede sich vom Abteilungsdenken - stattdessen gehe es um prozessorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement für das gesamte Unternehmen.
Selbstbewertung des Erreichten
Bei der Entwicklung der Instrumente stand das Excellence-Modell der EFQM (European Foundation for Quality Management) Pate. Thomas Merten, Leiter des "be.st"-Projekts: "Im Fokus von be.st steht die Selbstbewertung des Erreichten und die Entwicklung der Potenziale eines Betriebs. Das Entscheidende ist, dass nachhaltige Entwicklung nicht länger nur im Rahmen des Umweltmanagements stattfindet."
Erfahrungen aus erster Hand
Wie sich Unternehmen an den Interessen der Anspruchsgruppen ausrichten lassen, wie Nachhaltigkeit zum Erfolg führt und was hinter Prozessbewertung und Benchmarking steckt, lernen die Teilnehmer des Kongresses in Workshops. Erfahrungsberichte aus erster Hand liefert Christian Hunziker, Geschäftsführer eines mittelständischen Sanitärtechnik-Betriebes und Preisträger des European Quality Award. Hunziker hat sein Unternehmen nachhaltig nach Excellence-Kriterien optimiert. Zudem stellen sich weitere DBU-Projekte zum Thema Nachhaltigkeit auf dem Kongress vor.
Ansprechpartner für weitere Informationen (AZ 17662): Dr. Udo Westermann, future-Geschäftsstelle Münster, Tel.: 0251/97316-34, Fax: 0251/97316-35, westermann@future-ev.de, www.future-ev.de