Osnabrück/Bonn. Im Bereich des ökologischen Bauens sollen die in Bund und Ländern vorliegenden Erfahrungen verstärkt gebündelt und damit den Menschen in größerem Maße als bisher zugänglich gemacht werden. Das ist das Ergebnis eines Gespräches, das heute in Osnabrück die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bauordnung, Bauwesen und Städtebau, Christa Thoben, mit dem Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Fritz Brickwedde, führte. Anlaß für den Besuch der Staatssekretärin in Osnabrück war das gerade neu bezogene Verwaltungsgebäude der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, das in bauökologischer Hinsicht neue Maßstäbe setzt.
Mehr Transparenz für bauökologische Vorhaben durch Koordination
Christa Thoben betonte vor Medienvertretern, bauökologische Modellvorhaben würden in vielen Bereichen initiiert, ihre Ergebnisse publiziert und dokumentiert. Gleichwohl fehle jedoch "bundesweit ein gutes Stück Transparenz", weil ein geordneter Überblick fehle. Die Staatssekretärin würde es begrüßen, wenn bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein Informations- und Fortbildungszentrum zum ökologischen Bauen angesiedelt würde. Eine solche Einrichtung sollte Ansprechpartner für Architekten, Handwerker, Bauwirtschaft und Bauherren sein. Hier könne eine Koordination der verschiedenen bauökologischen Modellprojekte erfolgen und somit ein schneller Überblick verschafft werden, "für den man sonst Wochen braucht".
Gütesiegel für ressourcenschonendes Bauen angedacht
Es müßten einfach, waren sich Christa Thoben und Fritz Brickwedde einig, die Potentiale zusammengeführt werden. Ein erster Schritt dazu werde ein Workshop im Herbst in der Stiftung sein, an dem die Länderbauminister, das Bundesbauministerium und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt beteiligt sein sollen. Thoben: "Wir wirken da gerne mit. Denkbar ist am Ende etwa ein Gütesiegel für ressourcenschonendes Bauen."
Bauökologie und EXPO 2000
Besprochen wurde auch eine Kooperation zwischen Bundesbauministerium und Stiftung bei der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover, bei der sich die Stiftung an einem bauökologischen Modellvorhaben am Kronsberg zum energie- und ressourcenschonenden Bauen beteiligt. In einem Städtebaukongreß solle über neue Siedlungsstrukturen nachgedacht werden, in denen durch eine Verringerung von Emissionen die Lebensbereiche Arbeit und Wohnen wieder näher zueinandergeführt werden können. Thoben: "Wir denken da an eine Charta von Hannover als Fortentwicklung der Charta von Athen in den 30er Jahren."