Bad Düben. Wer im Wald nordöstlich von Leipzig im Landkreis Nordsachsen unterschiedlich alte Laub- und Nadelbäume sieht, und an anderer Stelle über grüne Feuchtwiesen schaut – der hat schon zwei Besonderheiten im DBU Naturerbe Authausener Wald entdeckt. Heimische Mischwälder mit Bäumen unterschiedlichen Alters sowie gewässerreiche Landschaften entlang des Sirxbachs dienen dem Naturschutz. Der ehemalige Standortübungsplatz bietet beides und somit wichtige Lebensräume für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten. Seit 2012 gehört das Gebiet der gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, dem DBU Naturerbe. Wie die Naturschützer den circa 2.200 Hektar großen Naturschatz in den kommenden zehn Jahren schützen und weiterentwickeln wollen – das beschreiben sie in dem jetzt fertiggestellten Naturerbe-Entwicklungsplan.
Ehemaliges Übungsgelände dem Naturschutz gewidmet
Die militärische Vornutzung hat die Kulisse der DBU-Naturerbefläche Authausener Wald geprägt: „Großflächige, monotone Kiefernbestände wurden als Militärforst bewirtschaftet, die wir zukünftig möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen wollen“, sagt Lisa-Marie Hille, wissenschaftliche Mitarbeiterin im DBU Naturerbe. Hille hat gemeinsam mit ihren Kollegen sowie dem Bundesforstbetrieb Mittelelbe den 195-seitigen Entwicklungsplan erstellt und mit den Behörden abgestimmt. Ein langwieriger Prozess: Experten verschiedener Fachdisziplinen kartierten zunächst flächendeckend alle vorkommenden Biotope und Lebensraumtypen, erfassten Pflanzen- und Brutvogelarten und erhoben Daten zum Waldzustand. Aufbauend auf diesen Daten entwickelte das Projektteam die geplanten Naturschutzmaßnahmen für Wald, Offenland und Feuchtgebiete sowie eine Wegeführung für Besucher. „Wir erfassen wertvolle Biotope und seltene Arten und legen Entwicklungsziele für all unsere 71 Naturerbeflächen fest – damit Artenreichtum und Lebensraumvielfalt in Deutschland besser geschützt werden“, erklärt Susanne Belting, Fachliche Leitung im DBU Naturerbe.