Logisch: Logistik-Börse senkt Ausstoß von industriellen Treibhausgasen
Unternehmen in Kaltenkirchen zeigen, dass gemeinsame Planungen ökologisch und ökonomisch sinnvoll sind - DBU-Förderung 67.000 Euro
Kaltenkirchen/Osnabrück. Heute wurde in Kaltenkirchen die erste schleswig-holsteinische Logistik-Börse unter www.logistikboerse-sh.de in Betrieb genommen. Die Börse ist eines der Ergebnisse eines mehrjährigen Projektes zum Stoff- und Energiestrommanagement im Gewerbegebiet Henstedt-Ulzburg/Kaltenkirchen. Ziel ist es, Unternehmen aus dem Gewerbegebiet eine Plattform zu bieten, um Informationen über freie oder benötigte Transportkapazitäten auszutauschen. Alle teilnehmenden Unternehmen haben die Möglichkeit, regelmäßige oder spezielle Touren anzuzeigen oder anzufragen, welcher Firmen-Transporter regelmäßig oder von Fall zu Fall Güter mittransportieren kann. In einer einfach zu handhabenden Eingabemaske verzeichnet der Benutzer sein Anliegen und erhält den passenden Partner zugewiesen. Die Logistikbörse kann bei Bedarf auf ganz Schleswig-Holstein ausgeweitet werden. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, förderte das Projekt mit 67.000 Euro.
Umweltminister Müller begeistert von innovativer Idee
"Die eingesparten Lieferfahrten bedeuten für die Unternehmen deutliche ökonomische Entlastungen und ökologisch betrachtet wird der Gesamt-Transportaufwand reduziert", freute sich Umweltminister Klaus Müller über das neue Internetangebot. Selbst bei einer nur groben Abschätzung ergäben sich durch die Einführung der Börse jährliche Einsparmöglichkeiten beim Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) in Höhe von etwa 50 Tonnen. "Diese Zahl lässt sich deutlich erhöhen, wenn mehr Unternehmen auch längere Fahrten über die Logistik-Börse abwickeln", erklärten der Umweltminister und DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde gemeinsam.
Die Notwendigkeit für ein aktives Energie- und Stoffstrommanagement mit dem Ziel einer ökologisch sinnvollen Kreislaufschließung sei in Politik und Wirtschaft mittlerweile Konsens. Die Mehrzahl der Ansätze zur betrieblichen Umsetzung beziehe sich jedoch auf einzelne Unternehmen oder Unternehmensstandorte. Für diese innerbetriebliche Vernetzung von Stoff- und Energieströmen gebe es eine Reihe erprobter Instrumente und Möglichkeiten. Trotz vieler positiver Erfahrungen haben diese Ansätze ihre Grenzen dort, wo Stoffströme außerhalb des betrieblichen Einflussbereiches liegen. Neue Ansätze gingen daher davon aus, dass ökologische Konzepte auch überbetrieblich ansetzen müssen.
Ökopol geht neue Wege
Dieses Ziel hat die Ökopol GmbH in dem nun abgeschlossenen Projekt verfolgt. In der Logistikbörse werden Logistikströme unterschiedlicher Unternehmen zusammengeführt. Durch die Zusammenlegung von An- und Abtransporten der einzelnen Firmen wird das Verkehrsaufkommen und die damit verbundene Umweltbelastung reduziert. Identische Abfallarten aus verschiedenen Betrieben werden gemeinsam gesammelt und einer hochwertigen Aufbereitung oder Entsorgung zugeführt. Gerade bei der Altpapiersammlung, der Altmetallsammlung und den Kunststoffabfällen können durch die höhere Verwertung die Abfallkosten für die Unternehmen drastisch gesenkt werden.