Gera/Dessau. Westliche Hainleite, Hohe Schrecke und Himmelsgrund gehören nicht mehr dem Bund: Mit den notariellen Beurkundungen des Übertragungsvertrages ist der letzte Schritt getan, um das DBU-Naturerbe als Eigentümer der ehemals militärisch genutzten Flächen ins Grundbuch einzutragen. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern vor Ort kümmert sich die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) um den Naturschutz auf den drei Arealen mit insgesamt rund 2.300 Hektar (ha) in den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen. Bisherige Eigentümerin war die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). „Mit der notariellen Unterzeichnung der einzelnen Schenkungsverträge übernehmen wir vollständig die Verantwortung“, betonte Josef Feldmann, Prokurist des DBU-Naturerbes. „Unser Ziel ist, die Flächen möglichst in einem naturschutzfachlich optimierten Zustand für nachfolgende Generationen zu erhalten.“
Naturnahe Buchenwälder und orchideenreiche Magerwiesen
Ausgedehnte naturnahe Buchenwälder wechseln sich mit artenreichen Orchideenwiesen ab: Die derzeit schon vorhandenen Naturschätze und die Entwicklungsperspektiven zu mehr Naturnähe, welche die DBU-Naturerbeflächen Westliche Hainleite mit rund 1.188 ha, Hohe Schrecke mit rund 266 ha sowie Himmelsgrund mit rund 860 ha vorzuweisen haben, sei bemerkenswert. Zwei Umständen sei das zu verdanken: Zum einen fand auf den Flächen außer der ehemaligen militärischen Nutzung keine Flächennutzung statt. Zum anderen wurden sie von der Bundesregierung an das DBU-Naturerbe übertragen, das verantwortlich dafür ist, die Flächen im Sinne des Nationalen Naturerbes dauerhaft für den Naturschutz zu sichern und zu entwickeln.
Plan legt Maßnahmen der kommenden zehn Jahre fest - Ansprechpartner bleibt Bundesforst
Bereits seit der Unterzeichnung eines Rahmenvertrages mit der BImA 2008 verantwortet das DBU Naturerbe alle Maßnahmen auf der Fläche. „Obwohl wir mit dem notariellen Übertragungsakt und der folgenden Grundbucheintragung erst Eigentümerin der Fläche sind, haben wir schon vorher notwendige Schritte im Sinne der Natur eingeleitet“, erläuterte Feldmann. Die Maßnahmen für die kommenden zehn Jahre sowie das Besucherlenkungskonzept werden Mitarbeiter des DBU-Naturerbes in einem Managementplan, dem Naturerbe-Entwicklungsplan, erarbeiten und vor Ort abstimmen. Ansprechpartner dort bleiben die Mitarbeiter der jeweiligen Bundesforstbetriebe.
DBU-Tochter übernimmt 70 Flächen mit insgesamt 69.000 Hektar vom Bund
Die DBU-Naturerbeflächen Hohe Schrecke, Westliche Hainleite und Himmelsgrund sind die drei letzten von 33 Flächen des ersten Pakets, der sogenannten 1. Tranche, die nach dem Koalitionsvertrag von 2005 im Jahre 2008 von der BImA an die neuen Eigentümer übertragen wurde. Mit der 2. Tranche folgten 2013 weitere 14 Liegenschaften. Jüngst erfolgte auch die Übertragung der 3. Tranche, so dass dem DBU-Naturerbe nun insgesamt 70 bedeutsame Flächen in Deutschland anvertraut wurden. Das DBU-Naturerbe versteht sich als Treuhänder des Nationalen Naturerbes und will es für nachfolgende Generationen erhalten und fördern. Auf den insgesamt rund 69.000 Hektar in neun Bundesländern sollen offene Lebensräume mit ihren oft seltenen Arten durch zielgerichtete Pflege bewahrt, naturnahe Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff zu Wildnis entwickelt, artenarme Forste in naturnahe Wälder überführt und Feuchtgebiete sowie Fließ- und Stillgewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.
Ansprechpartner vor Ort
DBU-Naturerbefläche „Himmelsgrund“: Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge, Revier Klosterlausnitz, Revierleitung Herr Clemens Messner, Tel. 036601/80076, 0162/4041487, E-Mail siehe Link weiter unten
DBU-Naturerbefläche „Westliche Hainleite“: Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge, Revier Friedrichslora, Revierleitung Herr Matthias Brehm, Tel. 036029/74456, 0162/4041922, E-Mail siehe Link weiter unten
DBU-Naturerbefläche „Hohe Schrecke“: Bundesforstbetrieb Mittelelbe, Revier Harz, Revierleitung Herr Hauke Wemme, Tel. 034672/82511, E-Mail siehe Link weiter unten