Lauterberg

Kurzinformation zur neuen Naturerbe-Fläche

Größe: ca. 190 Hektar

Lage:

Landkreis Coburg, unmittelbar östlich der Ortschaft Oberlauter, ca. 6 km nördlich vom Stadt-zentrum Coburg

Kurzbeschreibung:

Ausgedehnte Halbtrockenrasen auf Muschelkalk, die etwa 50 Prozent der Fläche einnehmen. Diese sind netzartig von ausgedehnten Hecken überzogen sowie vereinzelt von Kieferngehölzen und kleineren Streuobstbeständen durchsetzt. Die angrenzenden Flächen setzen sich zusammen aus Wäldern unterschiedlicher Struktur – wie repräsentativen Buchenwaldgesellschaften, Eichen- bzw. Hainbuchenwäldern, Schlucht- und Hangmisch- sowie Auenwäldern.

Besondere Arten:

Projekte und Maßnahmen:
Dieses Jahr wurden Entbuschungsmaßnahmen für den Erhalt der offenen Lebensräume, die durch den Bundesforstbetrieb Reußenberg und den Landschaftspflegeverband (LPV) Coburg erarbeitet wurden, durch den örtlichen Schäfer ausgeführt. Dabei wurden Dornengewächse und Gehölzaufwuchs von den ausgedehnten Halbtrockenrasen entfernt, um eine Beweidung mit Schafen und Ziegen dauerhaft zu sichern.
Der LPV und die Untere Naturschutzbehörde (UNB) vor Ort haben zudem in Abstimmung mit der DBU Naturerbe GmbH im letzten Jahr eine Erweiterung der Streuobstwiesen mit heimischen Obstbäumen vorgenommen. Abgestorbene Bäume werden als wertvolle Biotopstruk-tur auf der Fläche belassen.
Das Naturerbe Lauterberg wurde in das DBU-Projekt zur „Errichtung eines bundesweiten Schutzgebietsnetzes für Ackerwildkräuter“ aufgenommen. Projektträger ist unter anderem die Universität Göttingen. Gemeinsam mit der UNB wurde Ende letzten Jahres eine Extensivierung der Äcker im Naturerbe initiiert.
Das DBU Naturerbe Lauterberg ist Bestandteil des Kerngebietes des Naturschutzgroßprojek-tes "Grünes Band Rodachtal - Lange Berge - Steinachtal" (ehemaliger innerdeutscher Grenz-streifen zwischen Oberfranken und Thüringen), das am 22. Juni 2010 durch den Bund, die Länder Thüringen und Bayern sowie die Landkreise Coburg, Kronach, Sonneberg und Hildburghausen initiiert wurde. Für das rund 300 Quadratkilometer große Gebiet wird ein übergreifender Pflege- und Entwicklungsplan erstellt. Neue Flächen werden aufgekauft und Naturschutzverträge abgeschlossen. Knapp eine Million Euro – 75 Prozent davon trägt der Bund, den Rest die Länder Bayern und Thüringen sowie ein Zweckverband der beteiligten Landkreise – sollen in dieser ersten Projektentwicklungsphase fließen. Wird diese Phase erfolgreich abgeschlossen, sind mehr als zehn Millionen Euro für den Schutz der Lebensräume entlang der ehemaligen Grenze vorgesehen.
Für Besucher führt bereits ein Rundweg durch die Naturschutzgebiete „Lauterberg“ und „Hühnerberg bei Tiefenlauter“. Eine Ausschilderung wird künftig über die Besucherkonzepte der DBU Naturerbe GmbH erfolgen.

Schutzgebiete:

Ausführliche Leitbilder der Flächen:
http://www.dbu.de/1329.html

Mehr Informationen zum DBU Naturerbe:
http://www.dbu.de/naturerbe

Die Fläche Lauterberg des Nationalen Naturerbes (NNE) gehört zu den fünf bayerischen Gebieten, die an die DBU Naturerbe GmbH übertragen werden.
©
Der Wendehals (Jynx torquilla) ist in Oberfranken und bundesweit gefährdet. Auf der NNE-Fläche Lauterberg findet der Vogel noch einen geeigneten Lebensraum vor.
© Fünfstück, Hans-Joachim/piclease

Medien & Infos