Kulturlandschaften im Wandel: Ruine der Holter Burg erhalten

DBU fördert innovative Zusammenarbeit von Denkmalschutz, Forstwirtschaft und Tourismus

Bissendorf. Waldgebiete sind oft wichtige Standorte von Bodendenkmälern und somit Quellen bedeutender archäologischer Funde. Eine zunehmend technisierte Forstwirtschaft und der verstärkte Einsatz von Maschinen führen dazu, dass sie als „Archiv der Vergangenheit“ immer mehr bedroht sind. Um heraus zu finden, wie historische Ruinen und Bodendenkmale künftig besser geschützt werden können, will der Kreisverband des Heimatbundes Niedersachsen im Osnabrücker Land (HBOL) am Beispiel der Holter Burg zeigen, wie Denkmalschutz und Forstwirtschaft in Einklang gebracht werden können. Die aus dem 11. Jahrhundert stammenden Burgruine soll so aufgearbeitet werden, dass die Fläche um das Denkmal für die Waldwirtschaft dauerhaft genutzt werden kann, ohne die gefährdete Substanz weiter zu belasten. Gleichzeitig soll das Gebiet für Touristen erschlossen werden. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Vorhaben mit knapp 67.000 Euro.

Brickwedde: "Wertvolle Denkmale durch Zusammenarbeit und gute Abstimmung erhalten"

„Das Projekt zeigt modellhaft auf, wie historische Kulturlandschaften durch die innovative Zusammenarbeit von Heimatschutz, Forstwirtschaft und Tourismus dauerhaft von unterschiedlichen Interessengruppen genutzt werden können“, erklärte DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, der heute das Bewilligungschreiben an den Vorsitzenden des Heimatbundes Osnabrücker Land, Jürgen-Eberhard Niewedde, sowie dessen Geschäftsführer, Jürgen Kipsieker, überreichte. Brickwedde lobte vor allem den vorbildlichen Abstimmungsprozess aller Beteiligten unter Einbeziehung ihrer jeweiligen Interessen. „Auf diese Weise können wertvolle Denkmale wirkungsvoll erhalten werden“, so Brickwedde. 

Für Erhalt und Nutzung: gefährdende Wurzelstöcke entfernen, Mauern festigen und Wege anlegen

Um die verbliebenen Teile der Holter Burg zu erhalten, sollen beispielsweise die Substanz gefährdende Wurzelstöcke entfernt und lose Mauerpartien gefestigt und leicht aufgebaut werden. „Anliegen des Projektes ist es aber auch, dem Besitzer des Areals zu ermöglichen, die Fläche um die Holter Burg waldwirtschafltich zu nutzen“, betont Lutz Töpfer, Leiter des DBU-Referats Umwelt und Kulturgüter. Daher werde vom HBOL ein Bewirtschaftungskonzept entwickelt. Darüber hinaus soll die historische Burganlage für Touristen erschlossen werden. „Zu- und Rundwege sowie Infotafeln auf dem Gebiet sollen die Besucher später führen“, erläutert Kipsieker. Um dabei die einzelnen Interessen zu bündeln, führe das Osnabrücker Amt für Archäologie eine Fortbildungsveranstaltung für Forstfachleute, Denkmalschützer und touristische Partner durch.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ: 27138): Jürgen Kipsieker, Heimatbund Osnabrücker Land e.V., Telefon: 05402/7392

Der Plan der Holter Burg, auf dem die vorgesehenen Arbeiten verzeichnet sind. Ihn betrachten (v.l.) Jürgen-Eberhard Niewedde, 1. Vorsitzender des Heimatbundes Osnabrücker Land, Guido Halfter, Bürgermeister der Gemeinde Bissendorf, DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Christopf Homann, Eigentümer der Holter Burg, Bodo Zehm, Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück, und DBU-Referatsleiter Lutz Töpfer.
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Wertvolles Denkmal: Die Ruine der Holter Burg aus dem 11. Jahrhundert soll für die Nachwelt erhalten werden. Auch ein Nutzungskonzept soll erstellt werden. Die DBU hilft.
© Werner Kallmeyer

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