Klüger fahren, Sprit sparen: Mit Seminaren für Klima und Kasse

Verkehrsclub Deutschland will Wissenslücke schließen - Kooperation mit Industrie- und Handelskammern - 65.000 Euro Förderung von der DBU
Osnabrück. Dreißig Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland entfallen auf den Verkehr. Damit sind Autos, LKW und Busse die größten Energieschlucker - und stoßen noch dazu besonders viele Abgase aus, vor allem das Treibhausgas Kohlendioxid, das maßgeblich für den Klimawandel verantwortlich ist. Der Verkehrsclub Deutschland (Bonn) hat nun gemeinsam mit dem Umweltbundesamt (Berlin) ein Projekt initiiert, bei dem Unternehmen in speziellen Seminaren gezeigt werden soll, wie ihr Fuhrpark mit weniger Sprit auskommt. In Kooperation mit Industrie- und Handelskammern aus ganz Deutschland werden konkrete Maßnahmen präsentiert, mit denen der Umwelt Abgase und den Unternehmen Ausgaben erspart bleiben. "Um Klima und Umwelt zu schützen, müssen wir das vorhandene Wissen breit streuen und alle Sparpotenziale ausschöpfen", sagt DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Die DBU fördert das Projekt mit 65.000 Euro.

Bis zu dreißig Prozent weniger Spritverbrauch möglich

Analysen im Auftrag des Umweltbundesamts haben ergeben, dass der Kohlendioxidausstoß von Fahrzeugen durch kleine Tricks und Kniffe um bis zu dreißig Prozent gesenkt werden kann. Der richtige Reifendruck spare zum Beispiel zwei Prozent Sprit. Ein Routenplaner, der die kürzeste Strecke auswählt, schone nicht nur Nerven, sondern an der Tankstelle auch den Geldbeutel. Die Auswahl der Schmierstoffe habe ebenfalls Einfluss darauf, wie viel Kraftstoff ein Fahrzeug schluckt.

Profitabel für Umwelt und Unternehmen

"Weil der überwiegende Teil des Güterverkehrs und immerhin elf Prozent aller Autos in Deutschland zu einem Firmenfuhrpark gehören, richten sich unsere Seminare gezielt an Unternehmen", sagt Michael Müller vom Verkehrsclub. Das Ziel: so viele Firmen wie möglich davon zu überzeugen, Sprit zu sparen. "Die Unternehmen können ganz erheblich profitieren", so Müller. Das Haushalten mit Kraftstoff bringe spürbar finanzielle Erleichterungen. Zudem könnten sich die Firmen bei der Beschaffung spritsparender Mittel wie spezieller Reifen und Öle zusammenschließen - und so günstigere Preise mit den Zulieferern aushandeln.

Der entscheidende Faktor: die Fahrer

Die größten Einsparungen beim Spritverbrauch hingen jedoch nicht von der Technik ab, sondern vom Fahrer. "Durch entsprechendes Fahrertraining kann der Verbrauch eines Autos bis zu einem Viertel gesenkt werden", sagt Müller, "bei LKW sind es immerhin bis zu 15 Prozent. Diese Zahlen dürften für Firmen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Anreiz genug sein, , sich zu informieren und aktiv zu werden."

Ansprechpartner zum Projekt:

Michael Müller, Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD, Tel. 0228/ 9 85 85-19, Fax. 0228/ 9 85 85-10, Michael.Mueller@vcd.org

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Ob Taxi oder Bus: Sprit sparen lässt sich bei jedem Fahrzeug. Wie das geht, sollen Unternehmen mit eigenem Fuhrpark nun lernen. Der Verkehrsclub Deutschland bietet in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt und regionalen Industrie- und Handelskammern Seminare zum Kraftstoffsparen an.
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