Berlin. Was sind erneuerbare Energien und wie funktionieren sie? Antworten auf naturwissenschaftlich-technische Fragen wie diese soll das Kinderforscherzentrum Helleum in Berlin Marzahn-Hellersdorf geben. Nicht nur theoretisch, sondern vor allem praktisch. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt dort nun mit ca. 125.000 Euro ein Projekt, in dem kleine Entdecker in den sechs Lernumgebungen „Sonnenenergie“, „Windenergie“, „Wasser“, „Luft“, „Boden“ und „Recycling“ bald auf große Forschungsreise gehen können. Darauf abgestimmte Lehr- und Lernformate erarbeiten, erproben und reflektieren Pädagogen in zwölf Fortbildungen. Die Bildungsangebote des Projekts sollen auch für Eltern, Senioren und Firmen bereitgestellt werden. „Um das Interesse von jungen Menschen für Umwelttechnik zu wecken, ist es wichtig, sie möglichst früh an das Thema heranzuführen“, sagt DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde.
Naturwissenschaftlich-technische Neigungen frühzeitig fördern
Vor allem der Klimawandel und die damit verbundenen Bedrohungen stößen bei vielen jungen Menschen auf große Aufmerksamkeit, betont Brickwedde. Durch die im Helleum angewandte Methode des forschenden Lernens, könnten naturwissenschaftlich-technische Neigungen bereits bei Grundschulkindern frühzeitig gefördert werden. In den geplanten Lernumgebungen zum Thema Umwelt entdeckten die Kinder Ansätze, die Umwelt zu schützen. Außerdem würden sie zu einem bewussten Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen angeregt. „Die Überzeugung, durch eigenes Handeln etwas bewirken zu können, ist unter anderem in bildungsfernen Familien schwach entwickelt. Der außerschulische Lernort hat deshalb auch eine kompensatorische Funktion“, so Brickwedde.
"Modellvorhaben, durch das Kinder und Betreuer dazulernen"
„Das Helleum entwickelt sich zu einem Modellvorhaben, durch das alle dazulernen. Die Kinder erfahren viel über Naturwissenschaft und Technik und die Betreuer, wie sie Lerninhalte am besten vermitteln. Es macht Spaß, diesen Vorgang zu begleiten", sagt Dr. Dieter Müller, Leiter der Projektförderung der TSB Technologiestiftung Berlin, die das Helleum von Anfang an gefördert hat.
Mit Lernwerkstatt Fachkräftemangel entgegenwirken
Ein Blick auf den Arbeitsmarkt zeige, dass eine hohe Nachfrage nach Fachkräften in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen bestehe, so Brickwedde. Nur durch qualifizierte Ingenieure sei die Innovationsfähigkeit von Wissenschaft und Wirtschaft in der Zukunft gesichert. „Spezielle Angebote für junge Menschen, wie die Lernwerkstatt im Helleum, stellen eine Möglichkeit dar, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Vielleicht forschen hier schon bald die Ingenieure von morgen“, so Brickwedde.
Umweltbildungsangebot für wöchentlich 300 Kinder
Im Helleum-Einzugsgebiet befinden sich 27 Grundschulen und 81 Kitas. Wöchentlich können hier rund 300 junge Menschen am Umweltbildungsangebot teilnehmen. Neben der TSB sind die Alice Salomon Hochschule Berlin, das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, das Institut für Physik der Humboldt-Universität, der Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis, das Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade sowie die örtliche Pusteblume-Grundschule weitere Kooperationspartner des Kinderforscherzentrums.
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 29158): Olga Theisselmann, Kinderforscherzentrum Helleum, Telefon: 030/99245269