Oberasbach. In Zeiten der Covid-19-Pandemie treibt es viele Menschen in die Natur – auch auf die rund 195 Hektar (ha) große DBU-Naturerbefläche Hainberg. Das Naturschutzgebiet der gemeinnützigen Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem DBU Naturerbe, sei ein „Anziehungspunkt für Besucher aus Nürnberg und Fürth“, weiß die Fachliche Leiterin der Stiftungstochter, Susanne Belting. Doch bei allem Verständnis für den Wunsch, die parkähnliche Landschaft zu genießen, bittet die Expertin um Rücksichtnahme für den aufwendig sanierten Hainbergweiher. Aufgrund der Trockenheit führe das Gewässer zurzeit wenig Wasser. „Wegen dieses Mangels ist es uns wichtig, dass sowohl der Zulauf als auch der Ablauf in den Asbach möglichst optimal funktionieren. Daher möchten wir gerade Familien mit Kindern darum bitten, dass sie an dem Einlauf des Teichs keine Staudämme bauen oder etwa Flusskrebse aus dem Wasser fischen“, so Belting.
Naturschutzgebiet sei kein Fußballplatz oder Homeoffice
„Für die Anwohner der nahegelegenen Großstädte ist die Naturerbefläche ein wichtiges Erholungsgebiet. Doch nur bei achtsamem Verhalten können die wertvollen Naturerbeflächen auch weiterhin bewahrt werden“, so Belting. Mitarbeiter des Bundesforstbetriebes Reußenberg berichteten immer wieder auch von Gästen, die in der Nähe der Brutplätze der in Bayern gefährdeten Heidelerche ihre Laptops auf dem Magerrasen aufbauen oder Fußball spielen würden. Dadurch können sich die Bodenbrüter in ihrer Aufzucht gestört fühlen. „Wir suchen die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der unteren Naturschutzbehörde und der Naturschutzwacht, um geeignete Maßnahmen zu finden, die Naturgenuss möglich machen und Beschränkungen minimieren“, so Bundesforstrevierleiter Jens-Eckhard Meyer. Temporäre Schilder könnten vielleicht helfen, dass Besucher auf den Wegen blieben, störten aber die ungehinderte Sicht über den Hainberg. „Auch im Hinblick auf den kommenden Feiertag können unsere Besucher gerne an den freigegebenen Strecken die Schönheit der Natur genießen und beobachten, sie aber bitte nicht stören“, sagt Belting. Das DBU Naturerbe würde gerade dem Hainbergweiher mit seinen sensiblen Lebensgemeinschaften nach der aufwändigen Sanierung etwas Ruhe gönnen wollen.
Sanierung des Hainbergweihers: 5.800 Tonnen Schlamm abgebaggert
Um einen wertvollen Lebensraum etwa für Libellen, Frösche und Kröten zu schaffen, hatte das DBU Naturerbe auf Initiative des Landratsamtes Fürth und mit Unterstützung des Bundesforstbetriebes 5.800 Tonnen nährstoffreichen Schlamms aus dem Teich abbaggern lassen. Im Anschluss stellte sich heraus, dass der Weihergrund eventuell durch die Entschlammung seine ursprüngliche Dichtigkeit verloren hatte. „Jetzt müssen wir auf die natürlichen Kräfte der Selbstdichtung warten“, so Belting. Beim ungestörten Versickern des Wassers würden sich feine wasserundurchlässige Partikel am Weiherboden einlagern und diesen dadurch allmählich wieder abdichten. Meyer verdeutlicht: „Da ein solcher Prozess nicht von heute auf morgen abgeschlossen werden kann, müssen alle Beteiligten Geduld haben.“
Ansprechpartner bei Fragen zur DBU-Naturerbefläche Hainberg: Bundesforst-Koordinator Christian Stoewer, T. 09732|7831327