Katholische Akademie München: Geldsegen für Grundlagen-Studie

Deutsche Bundesstiftung Umwelt gibt 125.000 Euro für ganzheitliches Energiekonzept - Klimaschutz Ziel

München. Die überwiegend als Bildungsstätte genutzten, denkmalgeschützten Gebäude der Katholischen Akademie in München Altschwabing sollen zukünftig noch intensiver als bisher lehren, wie Klimaschutz funktioniert – in der Theorie und in der Praxis. Mit 125.000 Euro unterstützt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) eine interdisziplinäre Grundlagenstudie, an deren Ende deutlich werden soll, wie im Vergleich zu 2001 über 70 Prozent des klimaschädigenden Kohlendioxids vermieden werden kann. Hierzu sollen in Bezug zum aktuellen Gebäudestatus der Heizwärmeverbrauch um 60 und der Primärenergiebedarf um bis zu 40 Prozent gesenkt werden „Gebäudeensemble wie diese auf Basis eines ökologisch und ökonomisch optimierten Gesamtkonzeptes zu sanieren, gehört zu den Zukunftsfeldern, wenn wir die ehrgeizigen Klimaschutzziele erreichen wollen“, betonte heute DBU-Referentin Sabine Djahanschah bei der Übergabe des Bewilligungsschreibens an Akademiedirektor Dr. Florian Schuller.

Bauabschnitte aufeinander abstimmen und Umsetzung „aus einem Guss“

Zwar seien in der Akademie in den vergangenen Jahren schon verschiedene Maßnahmen durchgeführt worden wie etwa der Bau eines gasbetriebenen Blockheizkraftwerkes. Außerdem sei die Küche umfassend renoviert seien die Glasfassaden so umgebaut worden, dass viel weniger Wärme verloren gehe, erinnerte Djahanschah. Aber ein übergeordnetes Gesamtkonzept existiere bisher nicht. Da aus wirtschaftlichen Gründen eine kurzfristige Generalsanierung aller Gebäudeteile nicht leistbar sei, solle das nun angestrebte nachhaltige und integrale Planungskonzept die folgenden einzelnen Bauabschnitte aufeinander abstimmen und so zugleich für eine Umsetzung „aus einem Guss“ sorgen. Es solle zeigen, wie in den kommenden Jahren das Tagungszentrum Kardinal Wendel Haus aus den 60er-Jahren und der denkmalgeschützte Viereckhof mit seinen Seminarräumen, dass optimales Energiesparen ermöglicht werde. In die Planungen miteinbezogen wird auch das auf dem Akademieareal befindliche sogenannte Kötterlhaus.

Gebäudebestand energetisch analysieren

Auf Basis einer detaillierten Bestandsanalyse sollen Nutzerwünsche sowie sanierungsbedingte Planungsnotwendigkeiten aufgezeigt werden. Anschließend soll der erfasste Gebäudebestand energetisch analysiert werden. Im Rahmen des Gesamtkonzeptes sollen geeignete Varianten der Fassaden- und Dachsanierung unter besonderer Berücksichtigung der Tages- und Kunstlichtsysteme erarbeitet werden. Ergänzend zur Optimierung der Gebäudehülle soll untersucht werden, inwiefern sich Lüftungssysteme ohne Heiz- und Kühlfunktion für bestimmte Nutzungsanforderungen eigneten.

Konzeption "dürfte eine hohe Umweltrelevanz und Übertragbarkeit erreichen"

Im Fokus der Untersuchungen stehe die Minimierung der zu transportierenden Luftmengen inklusive der größtmöglichen Wärmerückgewinnung. Für Heiz- und Kühlzwecke soll das Grundwasser aus der bestehenden Brunnenanlage für eine Wärmepumpe genutzt werden. Auch stehe die Frage im Vordergrund, ob Erdwärme erschlossen werden könne, obwohl Teile des Komplexes als Bodendenkmal ausgewiesen sind. Djahanschah: „Die Einbeziehung ganz unterschiedlicher Aspekte wie die des Denkmalschutzes, die Integration bereits verwirklichter und zukünftig sinnvoller Maßnahmen innerhalb eines Modellprojektes mit dem Ziel der Verringerung des Primärenergiebedarfs um über 70 Prozent dürfte eine hohe Umweltrelevanz und Übertragbarkeit erreichen.“

„Anerkennung unserer Bemühungen, in der Akademie nachhaltig zu wirtschaften"

Akademiedirektor Schuller sieht in der Förderung eine „Anerkennung unserer Bemühungen, in der Akademie nachhaltig zu wirtschaften, sparsam mit den Ressourcen umzugehen und so unseren Beitrag zum Erhalt der Schöpfung zu leisten.“ Die Förderung sei ein wichtiger Ansporn, den Weg der Nachhaltigkeit konsequent weiter zu gehen. Schuller: „Das Ziel, 75 Prozent einzusparen, ist zwar ehrgeizig, aber wir trauen es uns zu.“

Energiekonzeptstudie eine qualitative Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie der Einrichtung

Für Christian Sachs, den technischen Leiter und Umweltbeauftragten der Katholischen Akademie, ist die Energiekonzeptstudie eine qualitative Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie der Einrichtung. „Wir waren mit vielen Einzelmaßnahmen auch erfolgreich. Der Energieverbrauch ist zwischenzeitlich schon um 40 Prozent gefallen; und das, obwohl die Zahl der Veranstaltungen in den Räumen der Akademie in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen hat“, erklärte Sachs.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 28521): Katholische Akademie in Bayern, Christian Sachs, Telefon: 089/38102142, Telefax: 089/38102103

Freude bei der Übergabe des DBU-Bewilligungsschreibens (v.l.): Dr. Florian Schuller, Akademiedirektor, Holger Kess (Architekturbüro Haase), Markus Holl (Geschäftsführer Katholische Akademie Bayern), Sabine Djahanschah (DBU), Werner Haase (Architekturbüro Haase), Christian Sachs (Technischer Leiter, Umweltbeauftragter, Katholische Akademie Bayern).
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Das Tagungszentrum Kardinal-Wendel-Haus (Foto) aus den 60er-Jahren und der denkmalgeschützte Viereckhof mit seinen Seminarräumen der Katholischen Akademie in Bayern sollen im Rahmen des integralen Planungskonzeptes energetisch optimiert werden.
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