Borken. Auf der traditionellen Sandlandschaft der Naturerbefläche Borken zeigen sich zunehmend goldgelbe Blütenkörbchen: das Jakobskreuzkraut. Die für Weidetiere giftige Pflanze soll nun entfernt werden, um eine extensive Beweidung im kommenden Jahr zu ermöglichen. Mitarbeiter des Bundesforstbetriebes Rhein-Weser gehen im Auftrag der gemeinnützigen Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem DBU Naturerbe, dem Kraut in den offenen Bereichen am Fliegerberg an den Kragen. „Da die Pflanze sich stark ausgebreitet hat und das Ausstechen einzelner Pflanzen den Bewuchs allein nicht stoppen kann, ist nun ein mechanisches Vorgehen notwendig. Die Maßnahmen schaffen die nötigen Voraussetzungen für eine Beweidung auf der Fläche, damit wertvolle Offenbereiche für angepasste Arten als Lebensräume erhalten bleiben“, erläutert Josef Feldmann, Prokurist des DBU Naturerbes, das Vorgehen.
Starker Bewuchs erfordere mechanisches Vorgehen
Das Jakobskreuzkraut, welches lückig bewachsene, eher sandige Wiesen und Weiden bevorzugt, breitete sich in den offenen Bereichen am Fliegerberg stark aus. Mitarbeiter des Bundesforstes entfernten einzelne Pflanzen per Hand, doch reiche dies zur großflächigen Bekämpfung nicht aus. „Auf Teilen der ehemaligen Landebahn werden wir daher mit einer Mahd gegen das Jakobskreuzkraut vorgehen“, erläutert Dr. Sabrina Jerrentrup, Offenlandmanagerin des DBU Naturerbes, die Maßnahme. Insbesondere für Weidetiere ist das Kraut, wenn es zu Heu verarbeitet wird, giftig und kann zu tödlich verlaufenden Leberschäden führen. Gleichzeitig verhindert eine Mahd, dass Büsche und Bäume aufwachsen – so bleibt der offene Lebensraum erhalten. Jerrentrup: „Die großflächige Entfernung des Jakobskreuzkrauts trägt zur Sicherheit der Tiere und zum Schutz der Natur bei. Beides hat für uns höchste Priorität.“
Naturschutz auf rund 70.000 Hektar ehemaliger Militärfläche
Die DBU-Naturerbefläche Borken ist eine von 70 Liegenschaften der Stiftungstochter der DBU aus Osnabrück, die die Flächen treuhänderisch für zukünftige Generationen verwaltet und unter naturschutzfachlichen Aspekten sichert. Insgesamt hat sie rund 70.000 Hektar vor allem ehemals militärisch genutzte Flächen vom Bund übernommen. Auf den Flächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten bleiben.
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