Israelische Schulkinder als Umwelt-Botschafter geehrt
Insgesamt 39 Schulen mit 94 Klassen am interkulturellen Wettbewerb beteiligt
Lehavim/Israel. Miteinander traten sie als „Botschafter der Umwelt“ in den interkulturellen Wettbewerb: 27 Schulen aus Deutschland und zwölf aus Israel. Nachdem die drei besten deutschen Schulen bereits im April in Osnabrück ihre Preise entgegennehmen konnten, wurden heute in der Wüste Negev in Lehavim die vier israelischen Gewinner ausgezeichnet. Im „Wald der Deutschen Länder“ bei Beer Shewa bekamen sie die Preise überreicht: insgesamt rund 12.000 Euro für zukünftige Umweltprojekte. Neben Vertretern der ausrichtenden Organisationen – der Jüdische Nationalfonds (JNF-KKL), die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) – beglückwünschte auch der deutsche Botschafter in Tel Aviv, Dr. Harald Kindermann, die eifrigen Schüler und dankte ihnen für ihr Engagement. Über rund 7500 Euro freute sich die Alfasi Schule in Dimona, die Haroeh Schule in Ashdod erhielt umgerechnet 3750 Euro, die Weizman Schule in Kiryat Motzkin und die Ami Asaf Schule in Dimona gewannen jeweils einen Ausflugstag in ein Waldcamp.
"Bäume und Steine sind großartige Lehrmeister"
Mit der Preisverleihung, bei der die teilnehmenden Schüler, Lehrer und Organisatoren noch einmal vollen Einsatz zeigten, indem sie mit Händen im Sand der Negev-Wüste gruben, um neue Bäume zu pflanzen, ging das internationale Schulklassenprojekt zu Ende. Im November 2005 war es angestoßen worden, um Kinder zwischen acht und zwölf Jahren wieder stärker für Wald und Natur zu begeistern. „Denn nur mit einer Liebe zur Natur werden sich Kinder auch später für den Umweltschutz stark machen“, erklärte Franz-Georg Elpers, Pressesprecher der DBU, anlässlich des Projektabschlusses. Neben dem Naturerleben hätte das Projekt außerdem einen großartigen Beitrag zur Völkerverständigung geleistet, betonte er. „Bäume und Steine werden dich lehren, was kein Lehrmeister dir zu hören gibt", zitierte Elpers den Mönch Bernhard von Clairvaux, der das schon vor 1000 Jahren gesagt hatte.
Belohnt: Pflanzungen von Johannisbrotbäumen, Recycling-Stelle, Müllsammel-Aktion oder Umweltparty
Einzigartige Erfahrungen hätten die Kinder aus dem internationalen Projekt mitgenommen, so Ora Ratzabi, Lehrerin der Ami Asaf Schule, „besonders begeisterten sie sich für den E-Mail-Kontakt auf Englisch mit den Partnerschulen in Deutschland“. Bewertet wurden die Schülerprojekte nach ihrem Umweltaspekt, der Kommunikation mit der deutschen Partnerschule, der fächerübergreifenden Einbindung in den Schulunterricht und dem Bezug zu Deutschland. Im israelischen Wettbewerb hatte beispielsweise die Alfasi Schule ein Ökologie-Team ins Leben gerufen, das am „Tu Bischwat“, dem israelischen Fest der Bäume, Johannisbrotbäume und Mittelmeereichen pflanzte. Auch eine Recycling-Stelle auf dem Schulhof wurde von ihnen eingerichtet. Die Haroeh Schule befreite einen Strand am Mittelmeer von Müllresten. Die Ami Asaf Schule malte im Kunstunterricht Portraits, um sich und ihre Umweltprojekte bei den deutschen Kindern bekannt zu machen, außerdem feierten sie eine Party unter dem Motto „Liebe das Land“. Die Weizman Schule organisierte einen Umwelttag.
Interkultureller Austausch zwischen Israel und Deutschland auch nach Projektende
Umgekehrt war für die deutschen Schulen das Thema Israel von zentraler Bedeutung. Ausgezeichet wurden hier im Frühjahr die Klasse 4b der Christine Brückner Schule im hessischen Bad Emstal, die dritte und vierte Klassenstufe der Grundschule Dreis-Tiefenbach in Netphen sowie die Drittklässler der Anne-Frank-Schule in Recklinghausen. Nachhaltig wirke das Projekt schon jetzt, so DBU-Projektleiterin Judith Perez. „Alle Schulen wollen das Thema Natur weiterhin verstärkt im Unterricht behandeln und den Kontakt zu ihren Partnerschulen pflegen.“
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 23844): Judith Perez, Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Telefon: 0541/ 9633-934, Telefax: 0541/9633-990