Osnabrück. Fast alle Blütenpflanzen und gut drei Viertel aller Nutzpflanzen hängen von tierischen Bestäubern ab. Das sind zumeist Insekten. Doch seit vielen Jahrzehnten gehen Vielfalt und vielerorts auch Häufigkeit von Insekten verloren, so Prof. Dr. Josef Settele vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Halle. Was das für Wirtschaft und Ökosysteme bedeutet, dazu referiert Settele am Donnerstag, 7. Februar. Sein Vortrag zum Thema „Insektenschwund – Fakten, Politikberatung und Kommunikation“ beginnt um 18.30 Uhr im Zentrum für Umweltkommunikation (An der Bornau 2, Osnabrück) der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Er findet im Rahmen der DBU-Ausstellung „MenschenWelt – Nachhaltige Entwicklung innerhalb planetarer Leitplanken“ statt. Der Eintritt ist frei.
Volkswirtschaftlicher Wert der Bestäuberleistung: über eine Milliarde Euro
Rund 70 Prozent aller Tierarten in Deutschland sind Insekten. Viele Pflanzen sind auf deren Bestäubung angewiesen. Der volkswirtschaftliche Wert der Produktion liegt jährlich bei deutlich über eine Milliarde Euro. Was bedeutet es, wenn ihre Zahl und Vielfalt so gravierend zurückgeht, wie Insektenforscher in vielen Studien beobachten können? Was sind die Ursachen hierfür? Settele wird in seinem Vortrag den derzeitigen Forschungsstand zu diesen Fragen präsentieren. Außerdem spricht er darüber, wie Politik und Öffentlichkeit auf solche Erkenntnisse reagieren.
Insektenburger zum Verkosten
Im Anschluss an den Vortrag präsentiert Baris Özel von der Bugfoundation ganz andere Erkenntnisse zum Thema Insekten. Seine Firma stellt Deutschlands ersten Insektenburger her – am Vortragsabend auch zum Probieren. Vor dem Vortrag bietet die DBU um 17.45 Uhr eine Führung durch die aktuelle DBU-Ausstellung „MenschenWelt“ an. Sie ist noch bis Ende 2019 in der DBU zu sehen (montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr). Anschließend beginnt ihre Wanderschaft durch ganz Deutschland. Für Schülerinnen und Schüler ab der Klasse 7 gibt es pädagogische Programme.