Osnabrück. Der Sanierungsbedarf der rund zwölf Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland, die vor 1984 gebaut worden sind, ist riesig: Private Haushalte verbrauchen in Deutschland so viel Energie wie die Industrie oder der Verkehr. Zum Heizen und für warmes Wasser verbrauchen sie rund 89 Prozent der Energie, für Strom und Licht elf Prozent. In seinem Vortrag nimmt Andreas Skrypietz, Projektleiter der Beratungs- und Klimaschutzkampagne „Haus sanieren – profitieren“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die energetische Sanierung von Wohnhäusern in den Fokus. Interessierte treffen sich am Donnerstag, 8. August, 18.30 Uhr, im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU. Der Vortrag ist Teil einer Reihe rund um die aktuelle DBU-Ausstellung „KonsumKompass“, die Ausstellung zu nachhaltigem Konsum und zukunftsfähigen Lebensstilen. Vor dem Vortrag wird um 17.45 Uhr eine Führung durch die Ausstellung angeboten.
"Über 12.000 Handwerker sind darin geschult, kostenlosen Energie-Check durchzuführen"
„Der Klimawandel und der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid gehören inzwischen zu unserem Alltag“, sagt Skrypietz, selbst Zimmermeister und Energieberater. Dabei könne jeder dazu beitragen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern. Gerade private Wohnhäuser böten großes Potenzial zum Klimaschutz – das hat die DBU bereits 2007 erkannt und „Haus sanieren – profitieren“ ins Leben gerufen. „Die DBU will mit dieser Initiative die Sanierungsrate bei Ein- und Zweifamilienhäusern steigern. Bundesweit sind inzwischen mehr als 12.000 Handwerker aller Gewerke darin geschult, einen kostenlosen Energie-Check – den wir für diese Kampagne entwickelt haben – durchzuführen. Mit ihm erhält der Hauseigentümer eine erste Grobanalyse, in welchem Maß bei seinem Haus Energie und auch Kohlendioxid eingespart werden können“, erläutert Skrypietz. Sparen könne der Hauseigentümer mit einer energetischen Sanierung am Ende auch bares Geld. „Die Heizkosten sinken, die Immobilie steigt im Wert, und der Komfort in den eigenen vier Wänden nimmt zu.“
Finanzielle Unterstützung der Hauseigentümer
Auch das Handwerk profitiere, denn energetische Sanierungen bedeuteten auch Aufträge. Wie der Staat den Hauseigentümer bei anstehenden Sanierungsmaßnahmen finanziell unterstützt, erläutert Skrypietz am 8. August: „Die Kreditanstalt für Wiederaufbau bietet in verschiedenen Programmen sowohl zinsgünstige Kredite, als auch direkte Zuschüsse. Auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bietet Zuschüsse für die Modernisierung der Heizungsanlage, besonders bei der Umstellung auf erneuerbare Energiequellen. Daneben gibt es zahlreiche Programme auf Länder- und Gemeindeebene.“
Vortrag ist Teil der Veranstaltung um die DBU-Ausstellung "KonsumKompass"
Der Abendvortrag ist Teil der im August startenden Veranstaltungsreihe rund um die DBU-Ausstellung „KonsumKompass“, der interaktiven Schau zu nachhaltigem Konsum und zukunftsfähigen Lebensstilen. Einmal monatlich – immer donnerstags – werden begleitende Vorträge und Veranstaltungen angeboten. Die Ausstellung, die zusammen mit dem Umweltbundesamt konzipiert wurde, steht bis Ende 2014 im ZUK der DBU, bevor sie auf fünfjährige Wanderschaft durch Deutschland geht. Sie ist montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr im ZUK der DBU geöffnet. Der Eintritt ist frei. Neben einem Vortragsprogramm und Lehrerfortbildungen hält sie für Schülerinnen und Schüler ab der Klasse 5 spezielle Begleitprogramme wie zum Beispiel Expertenteams und Planspiele bereit. Weitere Informationen unter www.konsumkompass.com (telefonisch: 0541/9633-941 oder -921, per E-Mail: ausstellung-dbu@dbu.de).