Osnabrück. „Mit Werner Wahmhoff geht ein fachlich und persönlich hoch geschätzter Stiftungsmitarbeiter der ersten Stunde in den Ruhestand.“ – Mit diesen Worten würdigte Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), in einer Feierstunde die Leistung von Prof. Dr. Werner Wahmhoff, DBU-Abteilungsleiter seit rund 28 Jahren, Fachlicher Leiter des DBU Naturerbes seit fast zwölf Jahren und stellvertretender Generalsekretär. Als Agrarwissenschaftler sei er durch sein akademisches Vorleben geradezu prädestiniert gewesen, für das Spannungsfeld Landwirtschaft und Umwelt auf fachlich fundierter Basis Brücken zu bauen und Lösungen zu finden. Er sei „ein Stück weit der Vater des DBU Naturerbes“, einer Tochtergesellschaft der Stiftung, und habe „maßgeblich und mit Herzblut“ dessen Erfolgsgeschichte mitentwickelt.
Tatendrang: Kuratoriumssitzung vor erstem offiziellem Arbeitstag besucht
Seinen ungebrochenen Tatendrang beschrieb auch Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU von 1991 bis 2013 und langer Wegbegleiter Wahmhoffs, der ihn als einen „Glücksfall für die DBU“ bezeichnete. Nur drei Monate nach Stiftungsbeginn habe Wahmhoff, Sohn eines Landwirtes aus Wallenhorst, seine Arbeit schon vor seinem ersten offiziellen Arbeitstag als Leiter der Abteilung Umweltforschung aufgenommen.
Mehrmals im beruflichen Leben Organisation aufgebaut
Die Reden der Verabschiedung glichen einem Rückblick auf die Stiftungsgeschichte. Wahmhoff selbst beschrieb es als „Glück“, dass er mehrmals im beruflichen Leben die Möglichkeit gehabt habe, eine Organisation aufzubauen. Neben der Stiftung und dem DBU Naturerbe habe dazu auch das Stipendienprogramm der DBU gehört, das bis zu sechzig Promotionsstipendien pro Jahr fördert. Brickwedde: „Das ist eine fantastische Sache, die Werner Wahmhoff mit Bravour vorangebracht hat.“ Auch sein außerordentliches Engagement als stellvertretender Generalsekretär wurde besonders gewürdigt. Er habe nach dem Ausscheiden des damaligen Generalsekretärs Dr. Heinrich Bottermann nach einer „generalsekretärfreien Zeit“ ein voll funktionsfähiges und gut geführtes Haus übergeben, so Bonde, der seit Februar 2018 im Amt ist.
Förderbereich Naturschutz und DBU Naturerbe kamen hinzu
Im Jahr 2000 nahm die Stiftung den Naturschutz in die Satzung auf und sprach ihn Wahmhoffs Abteilung zu. Dr. Reinhard Stock, stellvertretender Abteilungsleiter Umweltforschung und Naturschutz, stellte dementsprechend auch die Breite von Wahmhoffs Sachverstand und seine Fähigkeit heraus, Theorie in Praxis zu überführen. „Es ging Ihnen nie nur um die Mehrung umweltrelevanten Wissens durch Umweltforschung, sondern auch immer um dessen Verankerung in der Praxis“, so Stock. Er habe seinen Mitarbeitern bei der Bearbeitung von Projekten und Förderschwerpunkten stets größtmögliche Freiheit gewährt, was Stock als großen Vertrauensbeweis wertete. Wahmhoff sei außerdem das „Gesicht des DBU Naturerbes“. Auch Brickwedde brachte seine Bewunderung zum Ausdruck angesichts der bundesweit mittlerweile 71 Naturerbeflächen und insgesamt 70.000 Hektar, deren Bereisungen viel Kraft erfordert habe. Als Wahmhoff die heute noch gültige Strategie entworfen habe, auf den Flächen des Nationalen Naturerbes wilden Wald von morgen und die Pflege von Offenlandflächen zu fördern, habe das entscheidend dazu beigetragen, dass die Große Koalition im Koalitionsvertrag vom 11. November 2005 vorzugsweise die DBU als Flächeneigentümerin in Betracht gezogen habe.
Dittrich, Hempel und Belting treten Nachfolge an
Die Nachfolge von Wahmhoff ist geregelt: Stellvertretender Generalsekretär wird zum 1. April Michael Dittrich, Abteilungsleiter Finanzen und Verwaltung. Am selben Tag wird Dr. Maximilian Hempel seine Arbeit als Abteilungsleiter Umweltforschung und Naturschutz aufnehmen und gleichzeitig für das deutsche Promotions-Stipendienprogramm verantwortlich sein. Die Fachliche Leitung im DBU Naturerbe übernimmt Susanne Belting.