Glücksburger Heide: Wertvolles Naturgebiet für Zukunft gesichert

DBU Naturerbe GmbH neuer Eigentümer der Liegenschaft in Sachsen-Anhalt

Osnabrück/Landkreis Wittenberg. Jetzt ist es soweit: Die DBU Naturerbe GmbH ist neue Eigentümerin der Glücksburger Heide. Gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern vor Ort verantwortet die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zukünftig die Naturschutzmaßnahmen in dem rund 2.600 Hektar großen Biotop zwischen Jessen, Linda und Seehausen (Landkreis Wittenberg). Bislang gehörte die Fläche der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). „Mit Unterzeichnung des Schenkungsvertrages übernehmen wir die wichtige Aufgabe, den ehemaligen Truppenübungsplatz dauerhaft für den Naturschutz zu sichern und die Bedeutung des Nationalen Naturerbes in der Bevölkerung zu entwickeln“, betont Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär und Geschäftsführer der DBU Naturerbe GmbH. Gerade aufgrund seiner militärischen Vergangenheit habe sich die Fläche im Südlichen Fläminghügelland zu einem strukturreichen Naturgebiet mit hoher Artenvielfalt entwickeln können.

Wahrzeichen der Glücksburger Heide: Heimateiche und Kräutergarten

Die Heide ist als eiszeitlich geprägtes Gebiet weitgehend eben und mit 500 bis 550 Millimeter mittlerem Jahresniederschlag niederschlagsarm. Ihr Wahrzeichen ist die an der Dahmschen Straße gelegene „Heimateiche“, in deren Umgebung ein Park mit Kräutergarten angelegt wurde. Im Zentrum der Liegenschaft, aber auch in nördlich und südlich gelegenen Bereichen, wachsen Zwergstrauchheiden und Sandtrockenrasen. Diese Vegetation entstand vor allem durch die militärische Nutzung: Panzer fuhren durch das Gelände. Es gab dort Schießplätze, einen Bombenabwurf- und Hubschrauberlandeplatz. Mit dem Ende des Kalten Krieges wird die Liegenschaft aber nicht mehr militärisch genutzt, so dass sich in den ehemals offenen Bereichen heute junge Birken ausbreiten. Im Westen der Glücksburger Heide befinden sich mit den "Marcolinischen Wiesen" Reste wertvoller Feuchtlebensräume.

Munitionsbelastung erschwert Landschaftspflege

„Ansprechpartner vor Ort bleiben die Mitarbeiter des Bundesforstes, die sich nun den neuen Naturschutzaufgaben widmen“, erläutert Brickwedde. Den Artenreichtum auf der Offenlandfläche will die DBU Natuererbe erhalten. Die Munitionsbelastung weiter Teile der Liegenschaft erschwert die Pflege: „Da wir nur teilweise die Fläche mähen können, wollen wir Wisente oder Przewalski-Pferde weiden lassen“, erläutert Brickwedde. Zukünftig werde sich das Tochterunternehmen der weltweit größten Umweltstiftung außerdem gemeinsam mit den Förstern und regionalen Akteuren auf der Fläche für Naturschutz und die Vermittlung eines positiven Naturbewusstseins einsetzen.

Glücksburger Heide gehört zum Nationalen Naturerbe

Die DBU Naturerbefläche Glücksburger Heide ist eine Liegenschaft, die mit dem Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD in 2005 als repräsentative Naturschutzfläche ausgewiesen wurde. Sie gehört seither zum Nationalen Naturerbe.

DBU Naturerbe übernimmt bedeutsame Liegenschaften

Die Heide in Sachsen-Anhalt ist eine von insgesamt 33 bedeutsamen Liegenschaften in Deutschland, die die DBU Naturerbe GmbH seit 2009 sukzessive vom Bund übernimmt. Den entsprechenden Rahmenvertrag schloss die gemeinnützige DBU-Tochter im Mai 2008 mit der BImA ab. Auf den insgesamt rund 46.000 Hektar in neun Bundesländern sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, naturnahe Wälder ohne menschlichen Eingriff zu neuer Wildnis entwickelt, artenarme Forste in naturnahe Wälder überführt und Feuchtbiotope ökologisch aufgewertet und erhalten werden.

Die Heide soll als Offenland erhalten bleiben.
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