Gesunde Schweine ohne Antibiotika: Landwirtschaftsminister besichtigt innovative Anlage für Schweinefutter
Fermentierungsanlage kann mit speziellem Futtermittel den Einsatz antibiotischer Leistungsförderer reduzieren - DBU-Förderung: 418.000 Euro
Visbek/Essen. Ein neues Verfahren, mit dem der Verzicht auf antibiotische Leistungsförderer in der Schweinemast erleichtert wird, wurde jetzt in Essen/Old. dem niedersächsischen Landwirtschaftsminister Uwe Bartels vorgestellt. Das BYFERM-Verfahren wurde unter der Federführung des Fütterungstechnikspezialisten HOWEMA und des Futterherstellers MIAVIT entwickelt und kann nach den Ergebnissen der bisherigen Praxisversuche dafür sorgen, dass in der Schweinehaltung deutlich weniger therapeutische Arzneimittel als bisher benötigt werden. Dass der Gesetzgeber 2006 den Einsatz von Antibiotika als Leistungsförderer verbieten wird, zeigt die Bedeutung dieses innovativen umwelt- und gesundheitsschonenden Verfahrens. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, förderte mit insgesamt 418.000 Euro.
Ökologische Argumente durch ökonomische Vorteile für den Bauern verstärken
Bartels zeigte sich über die erreichte Praxisreife der Anlage erfreut: "Solche Fortschritte können dazu beitragen, die Akzeptanz der modernen Tierhaltung in der Öffentlichkeit zu verbessern", so Bartels. Er machte gleichzeitig deutlich, dass der technische Fortschritt auch für den Landwirt ökonomische Vorteile bringen müsse: "Wenn solche Entwicklungen sich auch im Portemonnaie des Landwirts auszahlen, werden sie sich deutlich schneller durchsetzen", stellte der Landwirtschaftsminister bei der Besichtigung der Anlage auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Gr. Beilage in Essen fest.
"PRO-biotisches" Fütterungskonzept
HOWEMA-Geschäftsführer Magnus Westerkamp erläuterte dem Minister und der Presse das innovative Konzept detailliert: "BYFERM unterstützt genau genommen die ´positiven Bakterien´ im Darm, das Verfahren wirkt ´PRO-biotisch´. Dadurch bekommen die Schweine eine stärkere Immunität und erkranken seltener." Möglich sei dies, weil die Milchsäurebakterien unerwünschte Bakterien verdrängen und gleichzeitig die Ausbreitung von Keimen vermindern könnten. Als Ergebnis bewirke BYFERM auch ohne den Einsatz von Medikamenten einen hohen Gesundheitsstatus beim Schwein. Der Unternehmer verdeutlichte die ökonomischen und ökologischen Nebeneffekte des neuen Fütterungskonzeptes: "Auf Grund dieser Wirkungen kann in der Praxis eine bessere Futteraufnahme und ?verwertung erzielt werden. Der Grund hierfür ist die größere Verdaulichkeit und die optimale Energieausnutzung des Futters durch die Schweine. Die gesteigerte Energieausnutzung sorgt als Nebeneffekt außerdem dafür, dass weniger Gülle anfällt."
Gesetzgeber wird antibiotische Leistungsförderer verbieten
Eine besondere Bedeutung für die landwirtschaftliche Praxis erhält das vorgestellte Konzept, weil der Gesetzgeber ab dem Jahr 2006 den Einsatz antibiotischer Leistungsförderer in der Schweinehaltung verbieten wird. Deshalb und auf Grund der weitreichenden Bedeutung für die Tierernährung und die Tiergesundheit ist das Entwicklungsprojekt von der DBU gefördert worden. "Diese Förderung hat die Entwicklung der neuen Anlage erst ermöglicht, denn es musste zunächst noch eine intensive Forschung betrieben werden", stellte Westerkamp im Gespräch mit dem Minister heraus.
Ansprechpartner für fachliche Rückfragen:
Magnus Westerkamp,
HOWEMA, Telefon (04445) 9691-0
Für redaktionelle Rückfragen und Dateizusendung per E-Mail:
gmc Marketing & PR Dirk Gieschen;
27409 Tarmstedt;
Telefon 04283/980106
Fax 04283/980108
E-Mail: info@gmc-pressebuero.de