Expertenteam sucht nach neuen Methoden - Probesanierung könnte vielen historischen Bauten Hilfe bringen - DBU fördert mit 110.000 Euro
Osnabrück/Melle. Sie sind schön - und gefährdet: viele bedeutende Kulturgüter sind vom Verfall bedroht. Das gilt besonders für historische Bauten aus Schilfsandstein, wie sie häufig in Niedersachsen, Thüringen, Bayern und Ba-den-Württemberg vorkommen. Denn Schilfsandstein ist sehr empfindlich. Vor allem Umweltgifte aus der Luft und Feuchtigkeit machen ihm zu schaffen; im schlimmsten Fall zerbröselt er ähnlich wie Blätterteig. Schon seit Jahren wird darüber nachgedacht, wie man Schilfsandstein dauerhaft konservieren kann - bislang ohne durchgreifenden Erfolg. Das soll sich nun ändern: ein Expertenteam um das Norddeutsche Zentrum für Materialkunde (Hannover) forscht in einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützten Modellprojekt an neuen Lösungen. Die wissenschaftlichen Untersuchungen und Probesanierungen an der romanischen St. Matthäus-Kirche in Melle (Niedersachsen) könnten Hilfe für viele bedrohte Kulturgüter bringen. Die DBU fördert das Projekt, das heute offiziell an den Start ging, mit 110.000 Euro.
Für eine möglichst breite Grundlage sollen neben der Matthäus-Kirche, deren älteste Teile aus dem 12. Jahrhundert stammen, die Heilig-Geist-Kapelle in Bockenem und die Kirche St. Cosmas und Damian in Groß-Düngen (beide Landkreis Hildesheim) sowie das Rathaus in Osnabrück zu vergleichenden Untersuchungen herangezogen werden.
Modellprojekt in Niedersachsen - Nutzen für ganz Deutschland