Bad Liebenwerda/Jessen/Erlangen/Bad Kissingen. Bad Liebenwerda/Jessen/Erlangen/Bad Kissingen. Hitze, Trockenheit und ein kleiner Funken – Momente der Unachtsamkeit können schnell Waldbrände auslösen. Jedes Jahr bedrohen Flammen wertvolle Lebensräume, gefährden die Tier- und Pflanzenwelt sowie Menschen und stellen örtliche Feuerwehren vor Herausforderungen. Die Auswirkungen haben auch in den Wäldern des DBU Naturerbes Spuren hinterlassen. Insgesamt hat die Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) rund 70.000 Hektar vor allem ehemals militärisch genutzte Areale vom Bund übernommen und gehört zu den größten privaten Waldbesitzenden Deutschlands. Vorsorgende und abwehrende Waldbrandbekämpfungsmaßnahmen gewinnen weiter an Bedeutung. „Gemeinsam mit den Bundesforstbetrieben, den örtlichen Behörden und Feuerwehren möchten wir im Brandfall zeitnah und pragmatisch reagieren“, betont Christian Sürie, Leiter Betriebsmanagement, zum „Tag des Waldes 2025“ am 21. März.
Prösa in Brandenburg: Schutzschneisen und Waldbrandschutzstreifen erleichtern Brandbekämpfung
Damit die Einsatzkräfte im Ernstfall einen Brand auch mit großen Fahrzeugen erreichen können, wurden auf der etwa 3.300 Hektar großen DBU-Naturerbefläche Prösa im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg auf 650 Metern die Waldwege des ehemaligen Truppenübungsplatzes mit Mitteln des Landes Brandenburgs ausgebaut. Dafür wurde die Trag- und Deckschicht der Wege verbessert. „Ebenso haben wir Schutzschneisen und Waldbrandschutzstreifen optimiert. Diese vegetationsarmen Bereiche können eine Ausbreitung des Feuers verlangsamen“, erklärt Sürie.
Glücksburger Heide in Sachsen-Anhalt: Wasser als Hauptlöschmittel muss verfügbar sein
Das Hauptlöschmittel bei einem Waldbrand ist Wasser. Damit die Feuerwehren vor Ort schnellen Zugang zu Löschwasser erhalten, sind flächendeckende Entnahmestellen auf den DBU-Naturerbeflächen nötig. Neben natürlichen und künstlichen Gewässern sollen auf der rund 2.600 Hektar großen DBU-Naturerbefläche Glückburger Heide im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt sieben neue Löschwasserbrunnen (Elster) den Bedarf decken. Die bis zu 40 Meter tiefen Brunnen sind für Löschfahrzeuge gut erreichbar.
Tennenlohe in Bayern: Überdimensionierte Rasensprenger können Waldbrände eindämmen
Auf der rund 440 Hektar großen DBU-Naturerbefläche Tennenlohe im Landkreis Erlangen-Höchstadt in Bayern stellte das DBU Naturerbe einen Rollcontainer mit einem Kreisregnersystem zur Verfügung. Die an Feuerwehrschläuche anschließbare Technik besteht aus insgesamt 8 Einheiten, die aussehen wie überdimensionierte Rasensprenger. Dank ihrer großen Wurfweite von 25 Metern im bis zu 360-Grad-Radius stellen sie die Bewässerung einer enormen Fläche sicher und können im Fall eines Waldbrandes in Reihe geschaltet eine Sicherheitslinie einrichten und die Ausbreitung des Feuers eindämmen. „Zudem können bereits abgelöschte Flächen ohne zusätzlichen Einsatz von Feuerwehrleuten nass gehalten und somit personelle Ressourcen strategisch anderweitig eingesetzt werden“, betont Sürie. Denkbar wäre es auch, vorsorglich eine Beregnung anzuordnen, um eine mögliche Gefährdung der Einsatzkräfte zu minimieren.
Reiterswiesen in Bayern: Feuerbekämpfung mit leichtem Gepäck
„Waldbrände sind für freiwillige Feuerwehren kein tägliches Geschäft. Um Unsicherheiten zu nehmen, möchten wir eine bestmögliche Ausstattung ermöglichen, damit die Einsatzkräfte effektiv am Brand im Gelände arbeiten können“, sagt Sürie. Auf der DBU-Naturerbefläche Reiterswiesen nordöstlich von Bad Kissingen in Bayern beteiligte sich das DBU Naturerbe an der Finanzierung von geeignetem Löschmaterial. Neben persönlicher Waldbrandschutzkleidung wie Helm, Jacke und Atemschutzmaske, wurden spezielle Löschrucksäcke angeschafft, mit denen kleinere Brände direkt vor Ort gelöscht werden können. Mit einem Wasservolumen von 20 Litern bieten die Rucksäcke den Einsatzkräften Flexibilität und können auch bei der Brandnachsorge unterstützen.
Waldbrände meistens durch Menschen verursacht
„Mit ausgebauten Schutzschneisen, Waldbrandschutzstreifen, einer guten Löschwasserverfügbarkeit, dem Informationsaustausch über die Flächengegebenheiten und die Wegesituationen unterstützen wir die Freiwilligen Feuerwehren und ermöglichen einen effektiven Einsatz im Krisenfall. Letztlich sind wir aber alle gefragt, wenn es darum geht, Waldbrände zu vermeiden“, ergänzt Sürie. Die Hauptursache für Waldbrände ist laut Umweltbundesamt menschliches Handeln. Unachtsamer Umgang mit der Natur wie das im Wald ohnehin verbotene Entfachen von Lagerfeuern oder das Wegwerfen eines einzigen Zigarettenstummels können dramatische Folgen nach sich ziehen. Auch Autos sollten grundsätzlich nur auf ausgewiesenen und dafür vorbereiteten Parkplätzen, nicht auf trockenem Gras am Seitenstreifen abgestellt werden, da dies ein Feuer entfachen könnte.