Berlin. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt wird in den kommenden fünf Jahren mit einer Anschubfinanzierung von insgesamt 11,25 Millionen Mark für die Einrichtung von Stiftungsprofessuren an fünf wissenschaftlichen Hochschulen in den neuen Bundesländern fördern, wobei jedem Lehrstuhl bis zu fünf Personalstellen und Sachmittel bewilligt werden können. Das Kuratorium der Stiftung beschloß unter Vorsitz von Bundesbankpräsident Dr. Hans Tietmeyer in Frankfurt, an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Landschaftsökonomie), der Humboldt-Universität zu Berlin (Sozialwissenschaftliche Umweltfragen und Umweltpolitik), der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Betriebliches Umweltmanagement), der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (Umweltmikrobiologie) und der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar (Ökologisches Bauen) Stiftungsprofessuren zu errichten. Nach der fünfjährigen Anlaufphase werden die jeweiligen Bundesländer die Finanzierung der Stiftungsprofessuren übernehmen.
Den Aufbau von Umweltforschung und -lehre in den neuen Bundesländern unterstützen
Mit dieser Förderung soll nach dem Wunsch des Stiftungs-Kuratoriums der Aufbau von Forschung und Lehre an den wissenschaftlichen Hochschulen in den neuen Bundesländern im Umweltbereich unterstützt werden, erläuterte vor Medienvertretern in Berlin Generalsekretär Fritz Brickwedde. Das vorhandene Lehr- und Forschungsangebot solle sinnvoll ergänzt und erweitert werden. Darüber hinaus sollten die fachliche Innovation an den Hochschulen unterstützt und Attraktivität und Profilbildung verbessert werden. Das Engagement der Stiftung sei als Anstoß zu werten, nachhaltige Umweltentlastungen zu erreichen.
Innovativer Charakter entscheidend
Nachdem das Kuratorium grundsätzlich der Errichtung von fünf Stiftungsprofessuren zugestimmt hatte, waren 13 Anträge bei der Stiftung mit Sitz in Osnabrück eingegangen. Ein Gutachtergremium diskutierte und bewertete diese Anträge. Für die anschließende Entscheidung im Kuratorium sei, so Brickwedde, wie für alle Projekte der Stiftung insbesondere der innovative Charakter einer beantragten Stiftungsprofessur von Bedeutung gewesen. Nach einem speziell entwickelten Kriterienkatalog wurde schließlich die Prioritätenliste erstellt, wobei die beantragten Professuren im ökonomischen und sozialwissenschaftlichen Bereich umweltrelevanter Forschung und Lehre sehr hoch eingestuft worden seien, weil hier - so Brickwedde - große Defizite herrschten.
Ergänzung zum Stipendienprogramm
Das Programm Stiftungsprofessuren ergänzt das Stipendienprogramm der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, das mit einem Volumen von 8,25 Millionen Mark rund 100 Nachwuchswissenschaftler in den neuen Bundesländern fördert. Zur Zeit sind 49 Stipendien bereits vergeben. Mit diesem Programm würden weiterführende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet des angewandten Umweltschutzes ermöglicht. Ziel sei es, Arbeiten im Bereich der angewandten Forschung zu fördern, die in einem direkten Bezug zu den akuten Umweltproblemen in den neuen Bundesländern stünden und zur Lösung dieser drängenden Probleme beitrügen. Mit der Förderung von qualifiziertem Nachwuchs aus den neuen Bundesländern, die im Bereich des Umweltschutzes forschen, solle der Aufbau und die Entwicklung einer "leistungsfähigen und kompetenten Wissenschaftlergeneration unterstützt werden", so Brickwedde.