Freiwilliger Einsatz für die Artenvielfalt

Bergwaldprojekt und DBU Naturerbe kooperieren auf DBU-Naturerbefläche Lauterberg

Oberlauter. Rund 20 freiwillige Helfer aus ganz Deutschland nutzen ihre Freizeit, um sich im praktischen Naturschutz zu engagieren: Seit Sonntag ist der Verein Bergwaldprojekt zum sechsten Mal zu Gast auf der DBU-Naturerbefläche Lauterberg nördlich von Coburg. Eine Woche lang leisten die Teilnehmer dort einen persönlichen Beitrag, um dort zugewucherte Flächen von Dornenbüschen zu befreien und damit den Lebensraum von etwa Heidelerchen und Fransenenzian zu schützen. Die rund 200 Hektar große, ehemals militärisch genutzte Fläche gehört zum Nationalen Naturerbe und ist 2009 vom Bund an die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die DBU Naturerbe GmbH, übertragen worden.

Dornenbüsche machen Beweidung unmöglich - Freiwillige entbuschen Kalkmagerrasen

Anders als bei landwirtschaftlich intensiv genutztem Grünland wurde der Kalkmagerrasen in der Vergangenheit nicht gedüngt und stellt daher mit seiner Nährstoffarmut einen besonderen Lebensraum für seltene Arten dar. Doch die Fläche droht zu verbuschen: Auf teilweise bis zu 5.000 Quadratmetern haben sich Dornenbüsche ausgebreitet. „In den verbuschten Arealen ist die Beweidung unmöglich“, weiß Revierleiter Jens Eckhard Meyer vom Bundesforstbetrieb Reußenberg, Revier Turmberg-Hauptsmoor. Zwei bis dreimal im Jahr lässt ein Schäfer bis zu 800 Schafe und 30 Ziegen auf der DBU-Naturerbefläche grasen, um so den Kalkmagerrasen offen zu halten. „Die Bergwaldprojektteilnehmer leisten hier harte Arbeit“, stellt Meyer fest. Die freiwilligen Helfer entnehmen an diesen Stellen jetzt 80 Prozent der Schlehen, Weißdorn- und Hundsrosen-Gehölze und schaffen wieder Platz für die Tiere.

Exkursionsnachmittag rundet Projekt am Lauterberg ab

Unter fachkundiger Leitung der Projektförsterin vom Bergwaldprojekt, Hannah Severin, ist neben der praktischen Arbeit auch ein Exkursionsnachmittag vorgesehen, um die vielfältigen Aspekte des Projektgebietes und dessen Bedeutung für den Menschen näher zu beleuchten.

2.000 Menschen engagieren sich jährlich beim Bergwaldprojekt

„Das Bergwaldprojekt bringt mit seinen Einsatzwochen allein in Deutschland jedes Jahr über 2000 Menschen in die Natur. 2015 finden 90 Projektwochen an 45 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland statt“, weiß Severin. Ziel der Arbeitseinsätze ist es, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme zu erhalten, den Teilnehmern die Bedeutung und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit für einen naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen.

DBU-Tochter übernimmt 47 Naturschutzflächen vom Bund

Der Lauterberg ist eine von 47 Naturschutzflächen in Deutschland, die die DBU-Tochter als Treuhänderin seit 2009 sukzessive vom Bund übernimmt. Auf den insgesamt 60.000 Hektar in neun Bundesländern sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, naturnahe Wälder ohne menschlichen Eingriff zu neuer Wildnis entwickelt, artenarme Forste in naturnahe Wälder überführt und Feuchtbiotope ökologisch aufgewertet und erhalten werden.

Rund 20 freiwillige Helfer des Bergwaldprojektes schneiden diese Woche Dornenbüsche frei, damit bis zu 800 Schafe auf der DBU-Naturerbefläche Lauterberg ihre Arbeit als Landschaftspfleger erfüllen können.
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Zum sechsten Mal engagieren sich rund 20 Freiwillige auf der DBU-Naturerbefläche Lauterberg.
© DBU/ Bergwaldprojekt e.V.
Insgesamt 47 Flächen mit rund 60.000 Hektar hat die DBU Naturerbe GmbH vom Bund übernommen.
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