Forstarbeiten für Sicherheit und Naturschutz

Baustelle entlang Landesstraße L29 aufgehoben - stufiger Waldrand für DBU-Naturerbefläche Prora
Auf knapp zwei Kilometers wurden entlang der Landesstraße L29 Bäume, die aktuell oder zukünftig eine Gefährdung darstellen, entnommen.
© Tim Meyer/Bundesforst

Prora. Ein spezieller Harvester hat in den vergangenen Wochen die Waldränder entlang der Landstraße (L29), zwischen Prora und Binz bearbeitet. Zum einen wurde die Verkehrssicherheit wiederhergestellt, da etliche alte Bäume aufgrund von Stamm- oder Wurzelschäden drohten, auf die Straße zu fallen. Zum anderen nutzte die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, den Anlass, um langfristig möglichst stufige und naturnahe Waldränder im Sinne des Naturschutzes zu gestalten.

Forstarbeiten zur Verkehrssicherung

„Auf knapp zwei Kilometern haben wir Bäume, die aktuell oder zukünftig eine Gefährdung für die angrenzende Landesstraße darstellen, entnommen“, erklärt Revierleiter Tim Meyer vom Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz. Dazu kam eine spezielle Maschine zum Einsatz, die einzelne Bäume stehend fixieren, präzise abschneiden und zielgenau ablegen kann. Der Vorteil ist dabei, dass der sogenannte Harvester boden- und bestandsschonend vorgeht: Junger Unterwuchs mit vitalen Laubbäumen wird nicht verletzt und zukünftig bekommen diese Bäume mehr Licht zum Aufwachsen. Betroffen von der Entnahme waren überwiegend Kiefern, aber auch einige geschädigte Laubbäume haben die Sicherheit beeinträchtigt. „Anders als die Nadelbäume, bleiben die gefällten Laubbäume auf der Fläche liegen. Als wertvolles Totholz ist es Lebensgrundlage für Insekten, Pilze, Moose und Flechten“, verdeutlicht Meyer. Da einige Bäume aus technischen Gründen nicht gefällt werden konnten, wird die Maßnahme im Verlauf des Jahres mit Unterstützung einer Seilwinde beendet.

Die rund 1.900 Hektar große DBU-Naturerbefläche Prora auf der Insel Rügen ist dem Naturschutz gewidmet.
© DBU Naturerbe

Waldrandgestaltung für die Artenvielfalt

Gleichzeitig nutzen Bundesforst und DBU Naturerbe die Gelegenheit für eine Naturschutzmaßnahme: Entlang der Straße soll ein stufiger Waldrand entstehen. „Das bedeutet, dass der Wald angrenzend zur Straße nicht abrupt aufhört, sondern einen fließenden Übergang bildet. Damit auch Büsche und junge Laubbäume am Wegesrand zukünftig genug Licht bekommen, wurde die Maßnahme auf einer Breite von bis zu 30 Metern ausgeführt“, sagt Christian Sürie, Leiter Betriebsmanagement im DBU Naturerbe. Solche strukturreichen Waldränder seien in Wirtschaftswäldern selten geworden. Der naturnahe Übergang biete für viele Vogelarten, Kleintiere und Insekten einen Lebensraum und sei ein wichtiger Beitrag zur biologischen Vielfalt.

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