Kreis Viersen/Niederkrüchten. Im Wald der gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem DBU Naturerbe, wurden in den vergangenen Tagen einige Naturschutzmaßnahmen durchgeführt. Im Auftrag der DBU Naturerbe hat der Bundesforstbetrieb Rhein-Weser aktuell Bäume entlang der Hauptwanderwege und zwischen getrennt liegenden Heideflächen entnommen. Betroffen sind überwiegend Roteichen, Kiefern, Lärchen und Spätblühende Traubenkirschen, aber auch Buchen, Birken und Eichen sowie Bäume, die Spaziergänger gefährden könnten.
Naturnaher Waldrand mit Totholz sieht wild aus
„Wir haben Bäume entlang der Hauptwege gefällt und entnommen, um insgesamt mehr Licht auf den Boden zu bekommen. Dies fördert langfristig die Struktur und das Aufwachsen von Sträuchern, Stauden und Kräutern. Dabei wurden besondere Einzelbäume freigestellt und die Bestandsinnenränder werden buchtig gestaltet. Da die Fläche dem Naturschutz gewidmet ist, verbleiben die Kronen und Äste als Totholz im Wald. Das sieht in den nächsten zwei Jahren tatsächlich ein bisschen wild aus“, erklärt Bundesforst-Revierleiter Martin Wingertszahn. „Diese lichten und hellen Waldinnenränder mit der angestrebten Struktur sollen Insektenarten fördern, von denen wiederum tagsüber Vögel und nachts Fledermäuse profitieren. Aber auch Kleinsäuger wie beispielsweise Bilche werden sich in dem Totholz wohlfühlen.“
Heideflächen werden über Korridore miteinander verbunden
Zusätzlich wurden zwischen getrennt voneinander liegenden Heideflächen Verbindungskorridore angelegt. Diese sollen die wertvollen Offenlandbiotope miteinander verbinden und einen besseren Austausch von seltenen Tierarten wie etwa dem Ziegenmelker und der Schlingnatter dienen. Die Arbeiten werden mit der der anschließenden Wegeinstandsetzung bis spätestens Mitte März zu Beginn der Brut- und Setzzeit abgeschlossen.
Ehemaliger Flugplatz Elmpt gehört zum Nationalen Naturerbe
Die DBU-Naturerbefläche Elmpt liegt westlich angrenzend an die Rollbahnen des ehemaligen Flugplatzes Elmpt im Kreis Viersen. Sie zeichnet sich durch Wälder auf Dünenstandorten und nährstoffarmen Sandböden aus. Neben überwiegend Kiefernwäldern kommen auch alte bodensaure Eichenwälder vor. Darin eingestreut finden sich kleinflächig Heiden und Sandtrockenrasen, teilweise auf Dünen. Neben einem großen Regenrückhaltebecken finden sich kleine Tümpel auf feuchten Waldwegen, die von Molchen besiedelt sind. Seit 1952 betrieben britische Streitkräfte den damals neu errichteten Flugplatz „RAF Brüggen“. 2001 wurde der Flugbetrieb eingestellt. Das britische Militär nutzte das Gelände als Truppenübungsplatz bis 2015, bevor es an den Bund übergeben wurde. Die DBU Naturerbe übernahm die Fläche 2017 als Teil der Nationalen Naturerbes. Das Gebiet ist aus Sicherheitsgründen öffentlich nicht zugänglich.