Freiburg im Breisgau. Mit den Energy-Charts stellt das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (Freiburg) seit 2011 Deutschlands umfassendste Plattform für zeitaufgelöste Stromdaten der Öffentlichkeit zur Verfügung. In dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekt „EnJour- Aufbereitete Energiedaten für Journalisten“ wurde die kostenlose Datenbank nun überarbeitet, um die Fakten zur Energiewende noch verständlicher und besser nutzbar zu machen. Zudem erweitern neue Grafiken das Informationsangebot. „Die mediengerecht aufbereiteten Fakten zu zentralen Fragestellungen der Energiewende sind ein Gegengewicht zu Fake-News und Totschlagargumenten in Bezug auf erneuerbare Energien“, sagt Felix Gruber, DBU-Abteilungsleiter Umwelttechnik. Das könne zur Versachlichung der Debatten beitragen und biete die Chance, den Treibhausgasausstoß zu mindern und den Klimaschutz voranzubringen.
Datenplattform an Bedürfnisse der Journalisten angepasst
In den Energy-Charts werden aktuelle Daten von mehr als zehn verschiedenen unabhängigen Daten-Anbietern wie dem Statistischen Bundesamt mathematisch verarbeitet und als Diagramme veranschaulicht. Die Bandbreite reicht von der installierten Leistung und Stromerzeugung verschiedener Energiequellen über Marktdaten bis hin zum Ausstoß von Schadstoffen aus Kraftwerken. In dem anderthalbjährigen Projekt „EnJour“ wurden Vorschläge der Energy-Charts-Nutzer erfasst und umgesetzt. „Dank der Unterstützung durch die DBU konnten wir unseren Service besser an die Bedürfnisse der Journalisten anpassen“, so Prof. Bruno Burger, der Initiator und Entwickler der Energy-Charts. „Seitdem haben sich die Zugriffszahlen auf die Webseite nochmals stark erhöht.“
Neue Funktionalitäten und Diagramme
Neu wurden Daten zu Wind, Solarstrahlung, Lufttemperatur und -feuchte von 500 Stationen des Deutschen Wetterdienstes integriert. Das Fraunhofer ISE griff für die Temperaturdarstellung die Idee der „Warming stripes“ des Klimaforschers Ed Hawkins auf, der die Jahresdurchschnittstemperaturen in farbige Strichcodes umgewandelt hatte. Auch der Schadstoffausstoß der Braun- und Steinkohlekraftwerke wird nun angezeigt: Sowohl Treibhausgase als auch Schwermetalle, zum Beispiel Arsen, Nickel und Quecksilber, und andere Stoffe wie Benzol, Feinstaub und Schwefeloxide können abgerufen werden. Begleitet wurde die Erweiterung der Datenplattform auch von Bildungsangeboten für Journalisten und andere Interessenten. Besonders im Kontext der Debatte um den Kohleausstieg und den Hitzesommer 2018 wurde, so Burger, die Datenplattform www.energy-charts.de von Journalisten genutzt, um aktuelle, transparente Zahlen zu recherchieren.
Ansprechpartner bei Fragen zum Projekt (AZ 34331): Prof. Dr. Bruno Burger, Tel. 0761|4588-5237