Rösrath. Die Eigentümerin der DBU-Naturerbefläche Wahner Heide setzt sich für Transparenz ein: Mit der Gründung eines Fachbeirates reagierte die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die DBU Naturerbe GmbH, auf den Wunsch der Naturschutzverbände, naturschutzfachliche Themen intensiv diskutieren zu können. Die DBU-Tochter sieht das Gremium als Ergänzung zu ihrer Mitgliedschaft im „Forum Wahner Heide e.V.“. „Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist uns wichtig. Wir schaffen mit dem Fachbeirat ein Treffen, in dem wir ausführlich auf Naturschutzfragen eingehen können. Die Anliegen aus dem Gremium werden wir auch ins Forum zurückspiegeln“, erläuterte Dr. Heinrich Bottermann, DBU-Generalsekretär und Geschäftsführer der DBU-Tochter: „Die Haupt- und Ehrenamtlichen sind wichtig, um unsere Arbeit auf der Fläche auf hohem Niveau umzusetzen.“
Fachbeirat als Ergänzung zu Mitgliedsversammlungen im Forum Wahner Heide e.V.
Um einen reibungslosen Informationsaustausch zu gewährleisten, wollen sich im neuen Fachbeirat Vertreter der DBU-Tochter zweimal im Jahr mit den Naturschutzbehörden, den Verbänden, Biologischen Stationen sowie Vertretern vom Flughafen Köln/Bonn und von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), Sparte Bundesforst, treffen. Bottermann und Hans Peter Lindlar als Vorsitzender des „Forums Wahner Heide e.V.“ machten deutlich: „Wir freuen uns, dass im Fachbeirat die Naturschutzdiskussion geführt werden kann. Fragen vor allem rund um die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, Besucherinformation und Umweltbildung werden weiterhin im Forum geklärt.“ Diese Koordination sei für den Erfolg der vier Portale, Gut Leidenhausen, Burg Wissem, Turmhof und Steinhaus, ganz entscheidend. Zudem sei die Vereinsgründung des „Forums Wahner Heide“ eine maßgebliche Fördervoraussetzung der DBU für die Ausstellungen in den Portalen gewesen, betonte der DBU-Generalsekretär. Die Stiftung hatte das Projekt seinerzeit mit rund 320.000 Euro gefördert.
DBU-Tochter erarbeitet Managementplan - Leitbild für Fläche festgelegt
Wie die DBU-Tochter die Naturschutzmaßnahmen auf ihren 47 Flächen plant, erläuterte Prof. Dr. Werner Wahmhoff, Prokurist und Fachlicher Leiter der DBU Naturerbe. „Mit der Unterzeichnung der Rahmenverträge mit der BImA zur Flächenübernahme haben wir Leitbilder für jede Liegenschaft festgelegt“, so Wahmhoff. Ergänzend dazu seien Naturerbe-Entwicklungspläne in Arbeit, die die Umsetzung der Leitbilder für die kommenden zehn Jahre beschreiben. Diese Pläne würden mit den Naturschutzbehörden und dem Fachbeirat abgestimmt werden. Ganz konkret werde es in den jährlichen Maßnahmenplänen. Für die DBU-Naturerbefläche Wahner Heide arbeite die DBU-Tochter beispielsweise daran, die großflächigen Heiden und Sandmagerrasen sowie die Feuchtheiden, Borstgrasrasen und Heidemoore zu erhalten. Auch wolle sie ausgedehnte Übergangsbereiche von Offenland zu Wald sowie das Grünland pflegen und entwickeln.
Bereits 900 Hektar Wald der DBU-Naturerbefläche Wahner Heide aus Nutzung genommen
Die DBU-Tochter trage zum angestrebten Ziel der Bundesregierung bei, mindestens zwei Prozent der Landesfläche Deutschlands wieder in Wildnisgebiete zurück zu verwandeln, erklärte Dr. H. Otto Denstorf, verantwortlich für das Betriebsmanagement der DBU-Tochter. Insgesamt seien bereits rund 900 Hektar Wald auf der DBU-Naturerbefläche Wahner Heide aus der Nutzung genommen. Um der Natur weitere Flächen zurückzugeben, sei in diesem Jahr der weitere Rückbau der Panzerverladerampe und Gebäude geplant. „Wie genau diese Rückbaukulisse aussehen wird, ist noch nicht endgültig festgelegt“, erläuterte Denstorf.
Bundesforst als Dienstleister der DBU-Tochter ist Ansprechpartner vor Ort
Neben der Waldarbeit kümmern sich die Bundesförster als Dienstleister der DBU-Tochter um Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung, die Wegeinstandsetzung und die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen im Offenland und an den Gewässern. An der Tonkuhle und am Hühnerbruchmoor seien beispielsweise durch die Mitarbeiter Birken und Ginster entnommen worden, um den Bereich offen zu halten. „Wir kümmern uns unter anderem um die Waldrandgestaltung am Camp Altenrath und um die Gewässerrenaturierungen an der Kirchsiefenteichkette bei Altenrath sowie den Kurtenwaldbach und den Giesbach in Hasbach“, erläuterte Jürgen Rost, Betriebsleiter vom Bundesforstbetrieb Rhein-Weser.
Kartierungen rund um Fläche gesucht - Datensammlungen zu Libellen und Vögeln sehr gut
Die DBU-Tochter arbeitet zurzeit am Naturerbe-Entwicklungsplan. Im Rahmen eines Projektes recherchierten Mitarbeiter des Büros Helmig & Partner 85 Datensätze, Berichte oder Publikationen von Haupt- und Ehrenamtlern zur Fläche. „Wir freuen uns, dass 50 dieser Dokumente für unsere Planungen nützlich sein können. 22 Berichte liegen uns allerdings noch nicht vor. Schön wäre es, wenn wir diese auch noch sichten könnten“, erläuterte Dr. Christoph Abs, Flächenbetreuer der DBU-Tochter. Vor allem Daten zu Libellen, Tagfaltern, Fischen und Vögeln auf der Fläche seien qualitativ gut.